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Unterricht soll nun fast eine Stunde später beginnen

Von BÄRBEL SCHMUCK 07.05.2009, 17:57

WEISSENFELS/MZ. - Zum Schuljahresbeginn 2009 / 10 fängt der Unterricht im Weißenfelser Goethegymnasium nicht mehr wie bisher um

7 Uhr, sondern um 7.55 Uhr an. Zudem wird für alle Klassen das Doppelstundensystem eingeführt. So hat es die Gesamtkonferenz der Bildungseinrichtung jetzt einstimmig beschlossen.

"In einem Brief haben wir die Eltern der Schüler über sämtliche Neuerungen informiert, auch über die anstehenden Baumaßnahmen", sagt Schulleiter Jürgen Mannke. 945 000 Euro werden für die Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket II des Bundes bereitgestellt.

Die neuen Strukturen, über die Lehrer- und Personalrat, Eltern- und Schülervertreter zuvor intensiv beraten hatten (die MZ berichtete) sollen erst einmal für ein Jahr auf Probe gelten. "Ursprünglich war vorgesehen, mit dem Unterricht um 7.30 Uhr zu beginnen", räumte Mannke ein.

"7.30 Uhr zu starten, hätte Probleme bei der Beförderung der Schüler gebracht", fügte er hinzu. Gespräche mit dem Landrat des Burgenlandkreises, Harri Reiche (parteilos), und dem Geschäftsführer der Regionalverkehrsgesellschaft (RVG), Ekkart Günther, hätten zu einer akzeptablen Lösung geführt. "Wir haben dank der Kooperationsbereitschaft der RVG einen guten Kompromiss gefunden und beginnen den Unterricht um 7.55 Uhr", zeigt sich Mannke froh.

Die Gymnasiasten erreichen morgens im Zeitraum zwischen 7.35 und 7.45 Uhr mit Bussen unsere Schule", fügt der Pädagoge hinzu. Ekkart Günther bestätigt das. "Am zuerst favorisierten Unterrichtsstart um 7.30 Uhr festzuhalten, würde zu diesem Zeitpunkt unsere Buskapazitäten übersteigen", sagt der RVG-Chef. "Bei den Eltern der Schüler würde es einen Aufschrei geben", so Günther.

Insgesamt sind nach seinen Schilderungen zur Schülerbeförderung in den morgendlichen Spitzenzeiten 42 Busse im Altkreis Weißenfels im Einsatz. Vom Grund- bis zum Sekundarschüler und Gymnasiasten werden pro Schultag 2 300 Mädchen und Jungen von verschiedenen Orten des Landkreises nach Weißenfels und zurück befördert. In einem Bus stehen bis zu 48 Sitz- und maximal 22 Stehplätze zur Verfügung.

Schulleiter Mannke verspricht sich auch von dem modernen Blockunterricht viel Positives im Interesse der Schüler. "Das Doppelstundensystem mit einer veränderten Pausenregelung, das bereits seit Jahren in einem Halberstädter Gymnasium mit Erfolg angewendet wird, bringt für die Kinder und Jugendlichen mehr Ruhe und Entspannung in den Schulalltag", ist der promovierte Literaturwissenschaftler überzeugt.

Und er hat an dieser Stelle zwei Beispiele parat: Das Wandern nach jeder Unterrichtsstunde von einem Klassenraum in den anderen würde aufhören. Zudem hätten die Schüler durch weniger Fächer leichter zu tragen - weniger Bücher und andere Materialien in ihren Taschen und Rucksäcken.