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Südostlink im Burgenlandkreis Trasse soll wegen Gewerbegebiet bei Weißenfels geändert werden

Wie der Landrat die Trassenänderung begründet und wann ein Zweckverband für das interkommunale Gewerbegebiet gegründet werden soll.

Von Martin Walter 14.03.2024, 10:00
Die Stromtrasse Südostlink beginnt in Wolmirstedt im Landkreis Börde und soll bis in die Nähe von Landshut in Bayern führen.
Die Stromtrasse Südostlink beginnt in Wolmirstedt im Landkreis Börde und soll bis in die Nähe von Landshut in Bayern führen. Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Weissenfels/MZ. - Der geplante Verlauf der sogenannten Stromautobahn Südostlink soll aufgrund des ebenso geplanten interkommunalen Gewerbegebiets, welches im Rahmen des Strukturwandels um die Kreuzung der Autobahn 9 und Bundesstraße 91 entstehen soll, um mehrere Hundert Meter verschoben werden. Das kündigte Landrat Götz Ulrich (CDU) in der jüngsten Sitzung des Kreistags an.

Bei der bisherigen Variante sei die Trasse laut Landrat innerhalb eines rund einen Kilometer breiten Streifens durch die Flächen verlaufen, die für das Gewerbegebiet angedacht sind. „Die Trasse würde einen nicht unwesentlichen Teil des Industrie- und Gewerbegebietes abtrennen und nicht nutzbar machen“, sagte Götz Ulrich. Er habe dieser Variante der Bundesfachplanung deshalb nicht zugestimmt. „Mit Erfolg!“, so der Landrat.

Netzbetreiber erkennt „große Bedeutung“ des Gewerbegebietes an

Am 20. März sei nun ein Gespräch mit Vertretern des Netzbetreibers 50 Hertz anberaumt, dem Götz Ulrich optimistisch entgegenblickt. Denn das Unternehmen erkenne „die große Bedeutung“ des Gewerbegebiets an. „Das Inkaufnehmen der Mehrlänge scheint vor diesem Hintergrund (...) die insgesamt bessere Lösung zu sein“, heißt es dazu bereits in einer Stellungnahme von 50 Hertz.

In der Vergangenheit gab es im Burgenlandkreis und andernorts immer wieder Proteste gegen die Stromtrasse. Die Kritiker befürchten gesundheitliche Schäden sowie Beeinträchtigungen der Natur, die von Mitarbeitern von 50 Hertz bei Informations- und Diskussionsrunden jedoch verneint wurden.

Zweckverband steht in den Startlöchern

Bezüglich des interkommunalen Gewerbegebiets stehe zudem die Gründung eines Zweckverbands bevor, dem neben dem Burgenlandkreis die beteiligten Kommunen Weißenfels, Teuchern, Lützen und Hohenmölsen angehören sollen. „Durch die Zweckverbandslösung soll eine angemessene Beteiligung der Gemeinden und des Burgenlandkreises auch hinsichtlich Fläche, Einwohnerzahl und Steueraufkommen gesichert werden“, begründete der Landrat den Schritt.

Bezüglich einer Verbandssatzung seien noch Abstimmungen mit dem Landesverwaltungsamt nötig. Danach und wenn der Kreistag und die Stadträte dem Verband zustimmen, könne die Gründung laut Götz Ulrich voraussichtlich im Mai erfolgen.