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Traditionelle Werte zählen für Jugend

Von Bärbel Schmuck 18.06.2007, 18:20

Weißenfels/MZ. - Sandra Kaczmarek und Susanna Kowarschik haben sich für den richtigen Wahlpflichtkurs entschieden, zu dem sie sich am Montag erneut trafen. Die 14-Jährigen, die an der Ökowegschule auf dem Weißenfelser Kugelberg lernen, sind davon fest überzeugt.

Diesmal war es ein Treffen besonderer Art. Im Weißenfelser Rathaus war die Auswertung des Aktionstages "Gesund - na und?!" angesagt. Bei dieser Veranstaltung, die der Arbeitskreis Suchtprävention und Gesundheitsförderung im Mai auf dem Markt veranstaltet hatte, waren die Siebtklässler dabei. "Wir wollten von den Besuchern des Aktionstages wissen, welche fünf Punkte ihnen in einer Partnerschaft am wichtigsten sind", blickt Sandra Kaczmarek zurück. Das Projekt hat der Kurs zusammen mit der Schwangerenberatung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf den Weg gebracht. "Mehr als 80 Besucher haben sich an unserem Stand für das Thema interessiert", berichtet Sandra stolz. Erika Laue, Beraterin beim DRK, nennt im Ergebnis der Befragung Liebe, Treue, Geborgenheit, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit - traditionelle Werte, die Jugendliche schätzen. Dass die Kursmitglieder bei diesem Aktionstag mitwirken durften, erfüllt sie mit Stolz. Dies sei mehr, als eben nur in einem Schulkurs Theorie vermittelt zu bekommen. Schon der Name "Soziale Kontakte" hat die Schüler neugierig gemacht.

Zur Auswahl haben für die Mädchen und Jungen der siebten und achten Klassen noch die Wahlpflichtkurse Planen, Bauen und Gestalten, Schreibmaschine sowie Schulhausgestaltung gestanden. "Durch die Mitarbeit in unserem Kurs kommen wir mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen", zieht Sandra vier Wochen vor Schuljahresende ein Resümee. Die Kursmitglieder treffen sich nicht nur montags in der Schule, sondern halten Verbindungen zum Servitas-Seniorenzentrum, das sich in der Nähe der Sekundarschule befindet. Außerdem pflegen die Schüler Kontakte zur Schule für geistig behinderte Kinder im Schlossgarten.

"Da kommt es schon mal vor, dass wir auch nach Schulschluss oder sonntags eingeladen werden", sagt Ines Kunz. Die Pädagogin, die an der Schule Geschichte und Ethik unterrichtet, freut sich über das Engagement ihrer Mitglieder im Kurs. Regelmäßig verabreden sich die Mädchen mit Bewohnern des Altenheimes zum Kegeln oder sie spielen zusammen "Mensch, ärgere Dich nicht". "Wir unternehmen auch mit Rollstuhlfahrern gemeinsame Spaziergänge", plaudert Julia Viehweger, die ebenso wie Sarah Schindler und Jule Bajsanski im Kurs mitarbeitet.

"Es ist ein schönes Gefühl, wenn Rentner wie Frau Schwarzer, Frau Prüfer, Herr Pfalzgraf oder Herr Kleemann uns mit den Worten - ,Guckt mal, jetzt kommen unsere Mädchen wieder' - empfangen", nennt Sarah Schindler ein Beispiel als Ausdruck des gewachsenen Miteinanders. "In der Schlossgartenschule haben mir Marcel, Maria und Michael Rommé beigebracht", fügt sie hinzu. Sarah und Sandra könnten sich gut vorstellen, später einmal als Altenpflegerinnen zu arbeiten.