Tradition in Weißenfels-Borau Tradition in Weißenfels-Borau: Teichfest ohne Badewannen

Borau - Irgendwie hat etwas gefehlt am Sonnabend während des Teichfestes im Weißenfelser Ortsteil Borau. Auf dem kleinen Teich hatten in den vergangenen Jahren immer verschiedene Wettstreiter versucht, die schnellste Badewanne ans Ziel zu steuern. In diesem Jahr blieb die Wasseroberfläche spiegelglatt.
Es hatte einige Meinungsverschiedenheiten gegeben, bestätigt Ortsbürgermeister Siegmar König auf Nachfrage der MZ.
Es ging um die Zeit für das Rennen. König sagte, im vorigen Jahr waren der Vorlauf und das eigentliche Rennen genau zu der Zeit, als der gebuchte und bezahlte Discjockey mit seiner Musik beginnen sollte.
Daher wollten die Ausrichter der Veranstaltung in diesem Jahr den Wettkampf anders organisieren. So sollten die Vorrennen schon mal auf den Vormittag verlegt werden und das eigentliche Rennen am Nachmittag stattfinden.
Erst schien es so, dass die Initiatoren des Badewannenrennens da mitgehen, so König. Dann aber teilten sie schriftlich mit, dass es in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Sie gaben dann aber noch Signale, dass es dafür im nächsten Jahr wieder so ein Rennen geben werde.
Die Besucher, die da waren, bedauerten das. Im Dorf müsse man doch eine Einigung finden, sagte eine Frau. Wenn schon was los sei, sollte das Angebot auch genutzt werden, äußerte sich eine andere Dame. Dementsprechend ruhig war es lange Zeit auf dem kleinen Festgelände.
Der Discjockey Cliff Rößler blieb optimistisch. „Ich gehe davon aus, dass das Zelt noch voll wird“, sagte er. Und er sollte recht behalten.
Am Nachmittag wendete sich das Blatt. Mit den Auftritten der jungen Generation der Karnevalsgesellschaften und -vereine aus Lützen, Tagewerben, Weißenfels und Borau kamen die Besucher.
Später fanden die Sportinteressierten, die den Borauer Fußballspielern die Daumen gedrückt hatten, den Weg dorthin. Sie feierten den Klassenerhalt in der Kreisliga am Teich.
Schließlich kamen auch die diesmal verhinderten Kapitäne der Badewannen, ohne Badewannen, aber gesprächsbereit.
Nun hatte auch der Discjockey Cliff Rößler Publikum, um es zu unterhalten. Die Kuchen und Torten der Frauen, die gebacken hatten, wurden gern gegessen.
Nach lockeren Gesprächen wurden sich alle einig. Für jedes Programm wird im kommenden Jahr ein genaues Zeitfenster eingerichtet. So wird zukünftig verhindert, dass jemand das Gefühl haben könnte, dass er zu kurz komme, so der Ortsbürgermeister. (mz)
