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Telekom-Anschluss bringt reichlich Ärger

Von Rolf Kern 10.03.2008, 18:57

Weißenfels/MZ. - Vor fast vier Monaten haben sie einen ISDN- und DSL-Anschluss beantragt und warten bis heute vergeblich darauf. Daher sind sie auf ihren Analoganschluss angewiesen, der den Internet-Zugang nicht mehr zeitgemäß ermöglicht.

"Von der Planung bis zur konkreten Schaltbarkeit ist es eine relativ komplizierte Geschichte. Wir bauen ein komplett neues Netz. Das bedeutet eine lange Kette von Einzelmaßnahmen und das dauert. Voraussichtlich wird diese Woche umgeschaltet", sagt Telekom-Sprecher Jürgen Will in Berlin. Wenn die Problematik erklärt worden wäre, hätte es aus Wills Sicht kaum Ärger mit Homagk gegeben.

Die Geschichte: Der Chirurg hatte den Antrag für die ISDN-Installation am 12. November vorigen Jahres gestellt. Als Schalttermin sei der 19. November genannt worden. Zu diesem Zeitpunkt sei der analoge Anschluss von der Telekom abgeklemmt worden, ohne dass sie die technischen Voraussetzungen für einen ISDN-Anschluss geschaffen hat. Die Folge: Drei Tage sei die Familie ohne Telefon und Fax gewesen. "Das hat uns beruflich sehr eingeschränkt und war mit erhöhtem finanziellen und organisatorischen Aufwand verbunden", betont Homagk, der beruflich im halleschen Bergmannstrost-Krankenhaus arbeitet.

Mehrfach seien Termine abgesprochen, aber nicht eingehalten worden. Am 9. Januar antwortete die Telekom, dass sie zur Bereitstellung des ISDN-Anschlusses keine Aussagen treffen könne. "Jetzt werden Glasfaserkabel in Kupferkabel umgewandelt. In naher Zukunft ist das abgeschlossen. Die Kollegen wollten mir aber keinen genauen Termin nennen", sagt Telekom-Mitarbeiterin Ina Mersch aus Bonn.

Ärgerlich ist für Homagk noch ein weiteres Problem: Da er für die Nutzung des Internets auf andere Anbieter zurückgreifen musste, entstanden mitsamt Telefon und Porto Kosten in Höhe von rund 470 Euro. Sauer ist der Weißenfelser auch über einen anderen Umstand. Die Änderung von Leipzig nach Weißenfels hätte drei Monate gedauert. Die Telekom habe 59,95 Euro kassiert, weil sie die als Neuanschluss gewertet habe. Außerdem seien nach der Kündigung in der Messestadt weiter Grundgebühren abgebucht worden. Ebenfalls hätte die Telekom Kosten für den ISDN-Anschluss ab dem 22. November berechnet. "Das ist allerdings eine bodenlose Frechheit des Konzerns", ist Homagk immer noch wütend. Daraufhin versprach die Telekom, die Schadensersatzansprüche zu prüfen. "Es reicht nicht, wenn er uns schreibt. Wir brauchen Originalrechnungsbelege. Er ist schon dreimal darüber informiert worden", so Frau Mersch.

Außerdem ist sonderbar: Nach Abschluss der Umbauarbeiten am Haus musste eine Telefondose verlegt werden. "Am 9. November zwischen 8 und 10 Uhr sollte sie installiert werden. Der Telekom-Kundenservice hat mir diesen Termin mehrfach bestätigt. Die Technikabteilung hatte jedoch nie einen Auftrag erhalten und daher ist auch kein Techniker erschienen", klagt Homagk.