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Stör und Forelle bekommen ihre besondere Räuchernote

Von ANKA STOLPER-HEINIKE 22.12.2009, 18:52

WEISSENFELS/MZ. - Seit Dienstag können die Fischer aufatmen, weil die Temperaturen wieder gestiegen sind. "Vorerst", mahnt Mitinhaber Bernd Henseleit allerdings.

Der 45-Jährige weiß, dass die eisige Kälte mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schnell wiederkommen kann. Dann heißt es für ihn und seine fünfköpfige Mannschaft in der Fischerei besonders aufmerksam und sorgfältig zu agieren. "Der alte Saalearm und die stehenden Gewässer auf dem Gelände sind schon lange zugefroren. Unser Angelteich ist allerdings frei. Er wird über Brunnen mit Grundwasser versorgt. Und das hat acht Grad", erklärt Bernd Henseleit, weshalb die Regenbogenforellen nicht unter einer Eisschicht schwimmen müssen. Die 30 Hälterungsbecken, in denen die Fische vor dem Verkauf in klarem Wasser ausnüchtern, damit sie nicht schlammig schmecken, waren in den letzten Tagen trotz ständiger Strömung mit einer bis zu drei Zentimeter dicken Eisschicht überzogen. Mitgesellschafter Hubert Reichardt und seine Mitarbeiter haben das Eis mit Spaten regelmäßig durchstoßen, damit sie Fische für die Kunden aus dem Wasser holen konnten. "Wenn es sehr kalt ist, kontrollieren wir die Zuläufe zu den Becken ständig, damit sie nicht vereisen. Auch die Stege über den Becken müssen eisfrei sein, damit wir beim Keschern nicht stürzen", erklärt der Fischwirt.

Doch egal wie die Witterungsverhältnisse sind, das Fischerei-Team muss sich für den vor und zwischen den Feiertagen zu erwartenden Kundenstrom rüsten. Im Verkaufsbereich der großen Halle hat es die Becken für Karpfen, Regenbogen- und Lachsforelle, Stör, Aal und Wels aufgestellt. Die beiden Räucheröfen wurden noch einmal gereinigt. Ab zwei Uhr nachts erhalten Schuppentiere darin ihre geschmackvolle Note. Am Morgen ist die erste Ladung Räucherfisch fertig, dann werden die Öfen, von denen jeder 150 Kilogramm Ware fassen kann, erneut bestückt.

Viele Kunden aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen wollen ihren Festtagsbraten allerdings fangfrisch erwerben. Kein Problem, denn in den Hälterungsbecken schwimmen derzeit rund drei Tonnen Fisch. "Die ersten Kunden haben ihren Weihnachtskarpfen schon vor ein paar Tagen gekauft", erzählt Bernd Henseleit. Groß, größer, am größten laute das Motto in diesem Jahr. "Fünf- bis Zehn-Kilo-Spiegelkarpfen sind sehr begehrt", weiß Hubert Reichardt. Nach dem Fangen werden die Tiere betäubt, geschlachtet und auf Wunsch küchenfertig ausgenommen und geschuppt. "Lebende Fische verkaufen wir nicht. Sie von hier in gechlortes Leitungswasser beim Kunden umzusetzen, wäre eine Quälerei", erklärt Bernd Henseleit. Dank eines neu erworbenen Grätenschneiders kann sein Team in diesem Jahr erstmals besonders zarte Fischfilets zum Fest anbieten.

Die Fischerei hat Mittwoch von 8 bis 18 Uhr und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr geöffnet.