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Standesamt Standesamt: Weißenfelser Fürstenhaus ist fünftschönster Ort zum Heiraten

Von bärbel schmuck 08.01.2014, 16:22
Im Weißenfelser Fürstenhaus ist das Standesamt ansässig.
Im Weißenfelser Fürstenhaus ist das Standesamt ansässig. Lisker Lizenz

weissenfels/MZ - Das Standesamt im Weißenfelser Fürstenpalais aus dem Jahr 1673 mit seiner grau-altrosa Fassade ist das fünftschönste in ganz Deutschland. Das hat eine Jury mit Experten im Rahmen des Hochzeitsawards 2013 so entschieden und - das belegt eine eher unscheinbare Urkunde, die gerahmt und unter Glas in der Einrichtung in der Leipziger Straße 9 hängt.

„Wir sind sehr überrascht und hocherfreut, unter den Top10 in der Bundesrepublik zu sein“, kommentiert Katja Baumgarten diese Ehrung, die sie mit einem gewissen Stolz erfülle. „Nur Standesämter in Dresden, Bamberg, Heidelberg und Saarbrücken liegen deutschlandweit vor unserem kleinen Weißenfels“, sagt die junge Leiterin des Standesamtes. Standesämter in Rothenburg ob der Tauber, in Münster, Merzig und Wiesbaden folgten erst nach dem Fürstenhaus in Weißenfels, das Johann Moritz Richter erbaute, der auch Bauherr für das Schloss Neu-Augustusburg war.

30 Eheschließungen im August

Die 28-jährige Saalestädterin hat selbst im städtischen Fürstenhaus, das in den Jahren 2004 bis 2006 umfassend saniert wurde, den Bund fürs Leben geschlossen. Das sei im vergangenen Sommer gewesen, als sich die meisten Paare das Ja-Wort gegeben hätten. Nicht der Wonnemonat Mai mit zwölf, sondern der August sei mit 30 der Spitzenreiter der insgesamt 145 Trauungen 2013 gewesen - gefolgt vom Juni mit 24 und Juli mit 20 Eheschließungen. Im Februar habe es nur zwei, im Januar des Vorjahres nur eine Trauung gegeben. „Wir hatten sechs Eheschließungen mehr als im Jahr 2012“, zieht Katja Baumgarten weiter Bilanz.

Bei den meisten Trauungen habe es sich um klassische Erst-Ehen gehandelt, sagt die Standesbeamtin, die sich die Arbeiten mit Birgit Patzschke und Heike Gabriel im Standesamt der Stadtverwaltung teilt. Dazu gehörten nicht nur Zeremonien, im großen oder kleineren Fürstensaal beziehungsweise im Novalispavillon, dem „zweiten“ Standesamt in Weißenfels, den Bund fürs Leben einzugehen. Ebenso werden Beurkundungen von Geburten und Sterbefällen registriert.

Zwei Doppelhochzeiten stehen für Juni und September des vergangenen Jahres zu Buche, nennt Katja Baumgarten Besonderheiten. Zu weiterem Bemerkenswerten, das ihr im Vorjahr in bester Erinnerung sei, zählt die Standesbeamtin Vereinsüberraschungen. „Feuerwehrleute standen Spalier, Motorradfreunde drehten Ehrenrunden, Sportler ließen Bälle fliegen“, zählt sie Beispiele auf. Nicht nur Vereinstraditionen würden im Trend liegen, auch Livemusik sei zunehmend gefragt. „Das Klavier im großen Saal wird genutzt - für klassische Klänge, aber auch für die Filmmusik von Aschenbrödels drei Haselnüssen“, blickt die Chefin des Standesamtes zurück. Passend dazu kleideten sich Brautpaare traditionell - sie ganz in Weiß mit Schleier, er im dunklen Anzug beziehungsweise elegantem Gehrock. Immer beliebte werde der Sonnabend als Tag, um in den Hafen der Ehe zu steuern. Deshalb sei es in Weißenfels möglich, jeden Samstag - außer feiertags - zu heiraten. „Es macht den Heiratswilligen dabei nichts aus, einen Aufpreis von 70 Euro dafür zu bezahlen“, weiß Katja Baumgarten.

Standesamt bei der Hochzeitsmesse im Kulturhaus vertreten

Für das neue Jahr liegen die ersten Anmeldungen vor. Darunter befindet sich eine von einem Pärchen aus Berlin. „Das angehende Brautpaar ist auf uns im Internet aufmerksam geworden und ist neugierig auf das fünftschönste Standesamt im Weißenfelser Fürstenhaus“, meint Katja Baumgarten lächelnd. Die ersten Eheschließungen finden am Montag, dem 20. Januar, statt, es sind laut Baumgarten gleich drei Trauungen - davon eine Erst-Ehe.

Am Wochenende zuvor, Samstag, 18. Januar, nehmen die drei Standesbeamtinnen teil an der Hochzeitsmesse im Kulturhaus ihrer Stadt. „Wir wechseln uns ab am Informationsstand, werden viele Fragen beantworten und wollen kräftig werben für unser Standesamt“, sagt Baumgarten. Sie verweist auf den Innenhof, dessen Gestaltung vollendet sei. Nach dem Auszug des Fremdenverkehrsvereins mit der Touristinfo im März werde hier ein Gastronom einziehen.

Eine Doppelhochzeit im Juni gehörte im Vorjahr zu den Besonderheiten unter den Trauungen des Vorjahres im Weißenfelser Fürstenhaus.
Eine Doppelhochzeit im Juni gehörte im Vorjahr zu den Besonderheiten unter den Trauungen des Vorjahres im Weißenfelser Fürstenhaus.
Peter Lisker/Archiv Lizenz