Spenden für die Therapie Spenden für die Therapie: Schwer kranker Ben-Luca will zum Delfin

Kretzschau - Ben-Luca ist ein fröhliches Kind. Wenn der stroh-blonde Junge lacht, dann ist das Freude pur. Dabei hat der Fünfjährige ein schweres Schicksal. Er leidet am sogenannten West-Syndrom, das unter anderem von einer schweren Epilepsie und Spasmen gekennzeichnet ist. Im deutschsprachigen Raum nennt man die Krankheit auch BNS-Epilepsie.
„Als unser Kind geboren wurde, war es gesund. Ab dem siebenten Lebensmonat begann Ben-Luca plötzlich, ständig zu weinen. Er hat sich kaum noch bewegt und sich oft wie ein Igel zusammenrollt“, erzählt Mutter Kathleen Tondock mit tränenerstickter Stimme.
Ihr Mann Thomas springt ein, berichtet von den Untersuchungen im Waldklinikum Gera, in dem der Junge geboren wurde. Schnell habe festgestanden, dass Ben-Luca an BNS-Krämpfen leidet - dem nach dem Arzt William West benannten West-Syndrom.
Es tritt bei Säuglingen in der Regel zwischen dem dritten und zwölften Lebensmonat erstmals auf und ist nur schwer behandelbar. „Ab dem Tag der Diagnose hat sich alles verändert. Unser Leben war aus den Fugen“, erzählt Ben-Lucas Mutter. Sie erzählt von den Reha-Kuren, von starken Medikamenten, die der Junge einnehmen muss und von den bürokratischen Hürden, die bei der Beschaffung therapeutischer Hilfsmittel für ihr Kind zu nehmen sind.
Weil dies alles viel Kraft kostet, kann Kathleen Tondock zur Zeit nicht mehr arbeiten. Die Kollegen im Theißener Fleisch- und Wurst-Großhandel seien toll und würden viel Verständnis zeigen, erzählt Kathleen Tondock sichtlich aufgewühlt.
Ben-Lucas Familie aus Kretzschau bekommt Hilfe bei Spenden-Aktion
Große Hilfe bekommt die Familie, die in Kretzschau lebt, auch vom Team der Gröbener Integra-Kindertagesstätte „Kunterbunte Forscherwelt“. Hier wird Ben-Luca seit fast vier Jahren liebevoll betreut. „Der Junge ist voll integriert. Die anderen Kinder mögen ihn und gehen sehr gut damit um, dass er behindert ist“, erzählt Einrichtungsleiterin Sandra Junghans. Hilfe bekommt Ben-Luca auch von den Integra-Heilpädagogen und von externen Therapeuten, die entsprechend der Absprachen mit den Eltern den schwer kranken Jungen in der Kita behandeln.
Das Integra-Team unterstützt die Tondocks auch bei ihrer aktuellen Spenden-Aktion zur Finanzierung einer Delfin-Therapie. Nachdem ein auf BNS-Patienten unter zwölf Jahren spezialisiertes Therapiezentrum in Bayern geschlossen hat, gibt es diese Form der speziellen Hilfe nur noch auf der Karibik-Insel Curacao. Während eines Aufenthaltes in der Kinderklinik Kreischa sind Ben-Lucas Eltern mit der Mutter eines Jungen, der an der gleichen Krankheit leidet wie ihr Sohn, ins Gespräch gekommen.
Düsseldorfer Hilfsverein „dolphin aid“ organisiert Therapie, die rund 13.000 Euro kostet
„Sie hat erzählt, dass die Therapie mit den Delfinen unter anderem das Sprachzentrum der kranken Kinder anregt und dass ihr Sohn nach der zweiten Behandlung fast normal spricht“, erzählt Kathleen Tondock hoffnungsvoll. Sie und ihr Mann tun nun alles, um die über den Düsseldorfer Hilfsverein „dolphin aid“ organisierte Therapie, die rund 13.000 Euro kostet, zu finanzieren. Rund die Hälfte des Geldes hat das Ehepaar durch Spenden hilfsbereiter Menschen bereits zusammen.
Erst kürzlich hat die Firma IFW Deuben auf ihrer Feier zum 25-jährigen Gründungsjubiläum 117 Euro gesammelt. Geschäftsführer Ronald Schröder und seine Frau Kerstin, deren Tochter Helene ebenfalls die Kita in Gröben besucht, wollen bei Geschäftspartnern und Freunden weiter für die Spendenaktion der Tondocks werben, damit Ben-Luca zu den Delfinen kann.
„Wir freuen uns über jede Unterstützung, damit unser Junge ein bisschen gesünder wird. Denn er liebt das Leben und erfreut sich auch an den einfachsten Dingen“, sagt Thomas Tondock.
››Wer bei Facebook unter der Suche „Wir helfen Ben-Luca“ eingibt, bekommt Informationen zur Therapie und zur Spendenaktion. (mz)