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Spedition übernimmt Werk

Von YVETTE MEINHARDT 17.12.2009, 17:42

TEUCHERN/MZ. - Dann mache ich hier nach 42 Jahren das Licht aus", sagt der ehemalige Produktionsleiter. Sein ganzes Arbeitsleben hat er hier zwischen Teuchern und Nessa verbracht. "Ich bekomme zuerst Arbeitslosengeld und dann schaffe ich es bis zur Rente", hat der 63-Jährige mit der Arbeitswelt schon abgeschlossen. Als erstes will er mal nach Norwegen fahren.

Auf dem Hof wird unterdessen die letzte Produktionshalle demontiert und nach Polen verladen. Ringanker und Platten, Zaunsäulen und Betonwände gehörten früher zum Produktionssortiment. Später kamen Hohldielen, Gehwegplatten und Rasengitter hinzu.

50 Frauen und Männer standen hier in Lohn und Brot. Nach der Wende hielt der Fortschritt Einzug, wurde 1994 ein modernes Betonwerk errichtet und zum Beispiel 54 verschiedene Mauersteine hergestellt. Mit dem Wegfall der Eigenheimzulage wurde weniger produziert, schließlich das Werk zum Ende letzten Jahres geschlossen. Jetzt gibt es einen neuen Eigentümer für das Gelände. Hubert Schauer dreht seine Runde über den Hof.

Ab Januar findet man den Unternehmer aus Trebnitz in dem komplett eingerichteten Büro. "Meine Frau und ich haben das Firmengelände gekauft", sagt Schauer. Seit 17 Jahren führt er einen Fuhrbetrieb. Das heutige Büro befindet sich im Keller des Einfamilienhauses in Trebnitz-Siedlung.

"Wir sind sechs Mitarbeiter, haben vier Lkw und zwei Bagger", erzählt Hubert Schauer. Der Chef schraubt und repariert selbst, kommt gerade im Blaumann aus der Werkstatt. "Ich bin schon froh, dass ich nicht nur das Gelände, sondern auch Halle und Büro samt Ausstattung nutzen kann. Deshalb habe ich alles gekauft", fährt Schauer fort. Richtig los geht es erst im Januar. Doch jetzt wurden nach langwierigen Verhandlungen alle Verträge unter Dach und Fach gebracht.

"Der Verkauf der Restbestände an Mauersteinen kann ebenfalls im Januar noch weitergehen", sagt der Unternehmer. In der Halle sollen künftig die Lkw stehen. Ab Januar möchte er einen Lagerplatz einrichten und an Kleinkunden Kiese, Sande, Schotter und Splitt verkaufen. Allerdings wolle Schauer nicht das ganze Gelände mit einer Größe von cirka 6,5 Hektar bewirtschaften. Hier gibt es erste Überlegungen, zum Beispiel eine Fotovoltaikanlage zu errichten. Doch in Sack und Tüten sei noch nichts. Man stehe in Verhandlungen und überprüfe, ob dies überhaupt machbar sei.