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Kommentar zu Problemen bei der Gartenschau Die Gründe klingen nicht sehr überzeugend

Ist Wittenberg mit der Landesgartenschau überfordert? Der wackelnde Termin hinterlässt Fragen.

Von Hagen Eichler 27.05.2025, 18:29
MZ-Kommentator Hagen Eichler
MZ-Kommentator Hagen Eichler (Foto: Andreas Stedtler)

Magdeburg/MZ - Nein, es ist nicht das erste Mal, dass eine Landesgartenschau verschoben werden muss. Bad Dürrenberg im Saalekreis etwa konnte zu seiner Blüten-Expo weder 2022 noch 2023, sondern erst 2024 empfangen. Das lag vor allem an Corona.

Und in Rheinland-Pfalz musste 2015 die Stadt Landau die Arme heben. Plötzlich entdeckte Weltkriegsblindgänger erzwangen dort die Verschiebung. Eine Pandemie hier, Bomben dort – beides sind Ursachen, die auch ein seit Jahren vorbereitetes Ereignis durcheinanderwirbeln können.

Was kam Wittenberg in die Quere?

Dass jetzt wohl auch die Landesgartenschau in Wittenberg verschoben werden muss, macht hingegen stutzig. Was bitteschön kam denn hier in die Quere? Die Erklärungen der Stadt überzeugen nicht so recht.

Von der Komplexität einer Flächensanierung ist die Rede, von abgelehntem Fördergeld. Von außen betrachtet wirkt nichts davon wie ein unüberwindbares Hindernis. Die Frage ist, ob die beteiligten Behörden alles in ihrer Macht Stehende getan haben, um die Probleme anzugehen – und ob sie damit frühzeitig genug begonnen haben.

Die Gartenschau kann der Stadt einen Impuls geben

Großereignisse wie eine Landesgartenschau sind nie unumstritten. In der betreffenden Region fragen sich etliche, ob das Geld für andere Zwecke nicht besser ausgegeben wäre. Aber: Mit einem guten Konzept kann es gelingen, die ausrichtende Stadt städtebaulich, aber auch beim Zusammenhalt der Menschen voranzubringen. Zu sehen, wie ein Schandfleck in eine blühende Oase verwandelt wird, ein ungenutzter Raum in einen Ort zum Spielen, für Gemeinsamkeit, zur Erholung – das kann einer Stadt einen starken Impuls geben.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Der Stadt Wittenberg, die sich eine Bewerbung zugetraut hat, ist daher Erfolg zu wünschen. Ob es 2027 zu schaffen ist oder doch erst 2028, können nur die verantwortlichen Planer beantworten. Sie sollten dafür ihr Bestes geben und zugleich die Hilfe des Landes einwerben, wo immer es geht.