Solarenergie im Burgenlandkreis Solarenergie im Burgenlandkreis: Nur vier Kreise mit mehr Solar-Leistung

Weissenfels/MZ - Die Solarenergie, die auf großen Anlagen im Burgenlandkreis erwirtschaftet wird, würde locker reichen, eine Stadt wie Weißenfels zu versorgen. 57,9 Megawatt-Peak stehen als Summe unter den bis Ende 2012 genehmigten Anlagen. Genug Energie, um 13.?027 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu beliefern.
Und mit dem Ergebnis steht der Kreis im Landesvergleich nicht schlecht da. Mehr Leistung im Solarbereich kommt nur zusammen im Salzlandkreis (56,5?MWp), im Saalekreis (108,3?MWp), im Kreis Mansfeld-Südharz (163,3?MWp) und beim Spitzenreiter Anhalt-Bitterfeld. Der führt mit deutlichem Abstand und einer für 2012 genehmigten Leistung von 193?Megawatt-Peak. Das ist fast vier Mal so viel wie die großen Anlagen im Burgenlandkreis zusammen erwirtschaften.
Und wo sind im Kreis die Spitzenreiter zu finden? Hier führt Weißenfels. Allerdings vor allem durch die eingemeindeten Orte. Denn zur Kernstadt gehört zwar eine der Flächen- und Leistungsmäßig größten Anlagen (18,6 Hektar, 10,7?Megawatt-Peak). Aber erst zusammen mit den Ortsteilen Tagewerben, Reichardtswerben und Schkortleben kommt die Stadt auf 23,1 Megawatt-Peak. Das sind 40?Prozent der Gesamtleistung des Kreises.
Ebenfalls viel erwirtschaften die fünf Anlagen im Lützener Raum. Zählt man zu der in der Kernstadt auch die drei Anlagen in Zorbau, werden 12?Megawatt-Peak in den Sonnenkollektoren der Gustav-Adolf-Stadt erzeugt.
Bei dieser Rechnung muss man allerdings beachten, dass nicht alle Solaranlagen erfasst werden. Die Daten stammen vom Landesverwaltungsamt, das sich im Laufe des jeweiligen Jahres die Daten zum Ende des Vorjahres besorgt. Und sie erhalten die Zuarbeit aus den Bauordnungsämtern der Kreise. Erfasst sind so genehmigungspflichtige Anlagen. Das heißt im Umkehrschluss: „Solaranlagen für Dächer müssen nicht mehr gemeldet werden“, erklärt Uwe Iser, Sachgebietsleiter Kreisplanung im Bauordnungsamt des Kreises.
Genehmigungspflichtig sind Anlagen, die auf alten Deponien oder auf Konversionsflächen, also ehemaligen Industrie- oder Abfallflächen, gebaut werden. Auch solche in Gewerbegebieten, die anderweitig nicht vermietet werden können, gehören dazu. Die Ansiedlungen wurden dann auch in den Stadt- und Gemeinderäten diskutiert. Anfang vorigen Jahres beispielsweise die Anlage, die in Stocksdorf (Elsteraue) gebaut werden soll.
Vermieden werden soll laut Iser, dass solch großflächige Anlagen auf Landwirtschaftsflächen kommen. Denn Ziel ist es, die erneuerbare Energie auf Böden zu gewinnen, die anderweitig eben nicht genutzt werden können.
Wenn Iser die letzten Jahre überblickt, erkennt er einen Trend: „Der Run war in den letzten zwei, drei Jahren richtig groß“, sagt der Sachgebietsleiter. Ob es so bleibt? Die Prognose wagt er nicht.
Wohl auch, weil nicht sicher ist, wie es weitergeht mit der Solarförderung. In den zurückliegenden Jahren gab es eine garantierte, relativ hohe Einspeisevergütung, so dass absehbar war, wie viel Geld man nach dem Bau rausbekommt.
Solarmodule rechnen sich
Ottfried Reisch, der mit seiner Firma TB Solar viele - allerdings private oder genossenschaftliche - Anlagen mitgeplant und -gebaut hat, findet allerdings, die Anschaffung rechne sich nach wie vor. Er sagt: „Es lohnt sich noch, aber auf anderer Basis.“ So seien die Solarmodule preiswerter geworden. Vor allem, wer sich privat eine Anlage bauen lässt, der könne viel sparen, indem er zuerst einmal selbst verbraucht. Rund 30?Prozent könne man ohne Speicher selbst verbrauchen. Mit Speicher seien gar 80?Prozent möglich. Auf die Weise spart man höhere Energiekosten.
