Seniorenclub ersetzt Familie
Weißenfels/MZ. - Zum traditionellen Sommerfest der Einrichtung am Mittwoch ist die 74-Jährige deshalb gern gekommen. Hier könne sie bei Kaffee und Kuchen mit ihren langjährigen Bekannten und anderen Gleichgesinnten plauschen.
Insgesamt 70 Senioren aus Weißenfels, Burgwerben, Langendorf, Leißling, Wengelsdorf und Großkorbetha haben den Weg zum Gartenfest der Awo-Senioren im Weißenfelser Kinder- und Jugendheim "Fritz Schellbach" gefunden. Viele der älteren Menschen kommen allerdings nicht nur zum Plausch oder zum Tanzbein-Schwingen.
"Zuhause bin ich oft einsam", sagt Irmgard Scheunert. Einmal wöchentlich treffe sie sich daher mit ihrer Bastelgruppe. Die Truppe gebe ihr viel Kraft und mache sie zufrieden. "Wir sind hier wie eine Familie", erklärt das Mitglied des Seniorenclubs der Arbeiterwohlfahrt.
Auch Ingrid Tschirsch freut sich immer, wenn sie dadurch unter Menschen sein kann und nutzt daher die zahlreichen Freizeitangebote der Einrichtung. "Wöchentlich gehe ich Basteln und zur Gymnastikgruppe", sagt die engagierte Seniorin freudestrahlend. Ein Mal im Monat treffe sie sich außerdem mit ihrer Weißenfelser Gruppe und nehme regelmäßig an den jährlichen Bus-Ausflügen teil. "Vom Zillertal bis zur Lüneburger Heide haben wir alles angesehen", erinnert sich die rüstige Rentnerin an vergangene Ausflugsorte.
"Die Treffen sind wichtig", erklärt Awo-Geschäftsführerin Karin Schmager. Denn viele der Rentner würden mittlerweile sozial isoliert leben und kaum raus kommen. "Die Leute warten richtig darauf", erklärt sie. Rund 150 Rentner seien derzeit im Seniorenclub der gemeinnützigen Gesellschaft organisiert. Mehr als die Hälfte nehme regelmäßig an den Veranstaltungen der Arbeiterwohlfahrt teil.