Schuttberge statt Badegäste Schuttberge statt Badegäste: Weißenfelser Freibad ist mitten im Sommer große Baustelle

Weißenfels - Eigentlich könnte der Zeitpunkt schlechter nicht sein. Da vermelden Bäder und Seen ringsherum bei Dauerhitze Besucherrekorde. Das Weißenfelser Bad aber ist ausgerechnet im Jahrhundertsommer eine große Baustelle. Dagny Kay Elison-Böckler vom städtischen Sport- und Freizeitbetrieb sieht das eher gelassen: „Das Bad war einfach reif für eine Sanierung. Jetzt müssen wir da durch.“
In der Tat. Mittlerweile prägen große Schuttberge das Bild auf dem weitläufigen Gelände am Kastanienweg zwischen Weißenfels und Langendorf. Sie stammen vom Rand des alten Schwimmer- und Nichtschwimmerbeckens. „Es wurden ungefähr 80 Kubikmeter alter Beton abgetragen“, erklärt die Diplom-Ingenieurin, die das Projekt für den Sport- und Freizeitbetrieb begleitet.
Freibad Weißenfels: Ende August soll die Sanierung der Becken beginnen
Ende August soll die Sanierung der Becken beginnen. Der Bereich für Nichtschwimmer soll künftig größer werden, zwischen Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken entsteht ein gleitender Übergang, die Mauer zwischen den Bereichen verschwindet. „Wir hatten bisher viele Familien mit Kindern als Badegäste“, so Elison-Böckler. Mit einem deutlich attraktiveren Nichtschwimmer-Areal wolle man dem künftig Rechnung tragen.
Dabei ist die Vorbereitung der Beckensanierung ein hartes Stück Arbeit. Die öffentliche Ausschreibung der Arbeiten brachte kein Ergebnis: Nicht eine einzige Firma hatte ein Angebot abgegeben. Erst nachdem der Sport- und Freizeitbetrieb potenzielle Auftragnehmer direkt angeschrieben hatte, haben sich nun fünf Firmen aus der Region gemeldet. Derzeit werden die Angebote geprüft. Auf der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses am 14. August soll über die Vergabe entschieden werden.
Freibad Weißenfels: Auftragsvergabe war schwieriger als gedacht
„Die Auftragsvergabe war schwieriger als gedacht. Wir sind gut einen Monat im Rückstand“, räumt Elison-Böckler ein. Ursprünglich sollte die Beckensanierung, der zweite große Bauabschnitt im Freibad, am 19. Juli beginnen. Nun also erst Ende August. Trotzdem sind sie beim Freizeitbetrieb optimistisch, dass der sportliche Zeitplan gehalten werden kann. „Am 15. Mai 2019 wollen wir das sanierte Freibad wieder für die Besucher öffnen“, sagt Elison-Böckler.
Immerhin: Der erste Bauabschnitt ist schon weit fortgeschritten. Der gute alte Zehn-Meter-Sprungturm aus Beton, seit 2012 aus Sicherheitsgründen gesperrt, ist bereits weitgehend saniert und neu gestrichen. Die untere Drei-Meter-Plattform erhält noch zwei schmalere Sprungbretter, die ausreichend weit in das darunter liegende Becken hineinreichen. Springen können die Freibad-Besucher künftig allerdings nur von der Fünf- und Drei-Meter-Plattform.
Aus Sicherheitsgründen wird die Zehn-Meter-Ebene gesperrt bleiben. Eine Mehrheit des Stadtrates hatte sich dennoch dafür entschieden, das Wahrzeichen des Freibades komplett stehen zu lassen. Rund 1,5 Millionen Euro, so der bisherige Plan, soll die Sanierung des Weißenfelser Freibades kosten. (mz)
