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„Das ist der richtige Weg“ Schulleiter begrüßt neues Ausbildungsmodell für Erzieher

23.04.2021, 12:44
Der Bedarfs an Fachkräften im Bereich der Erzieher ist sehr hoch.
Der Bedarfs an Fachkräften im Bereich der Erzieher ist sehr hoch. IMAGO / epd

Weißenfels - Seit dem laufenden Schuljahr bieten die Berufsbildenden Schulen des Burgenlandkreises (BBS) die praxisorientierte Ausbildung für künftige staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erziehern an - sehr zur Freunde von Schulleiter Jörg Riemer. „Ich hoffe, dass aus diesem Modellprojekt ein Regelprojekt wird. Das ist der richtige Weg“, sagt Riemer der MZ.

Es sei richtig, dass Azubis ihre drei Lehrjahre auch durchweg bezahlt bekommen

Im Vergleich zu bisherigen Ausbildungsprogrammen habe die praxisorientierte Ausbildung den Vorteil, dass Theorie und Praxis im Wechsel stattfinden und nicht nacheinander. „Die Auszubildenden können somit das, was sie in der Schule gelernt haben, die Woche drauf gleich in der Kita umsetzen“, so Riemer.

Es sei außerdem der richtige Ansatz, dass die Azubis ihre drei Lehrjahre auch durchweg bezahlt bekommen und nicht - wie bisher - auf Bafög angewiesen sind oder gar nichts bekommen und so auf familiäre Unterstützung angewiesen sind. Derzeit lernen 15 Schülerinnen und Schüler an der BBS erstmalig nach dem neuen Modell den Erzieherberuf. Im kommenden Schuljahr soll das Programm fortgesetzt werden. Laut Riemer liegen derzeit 15 Anmeldungen vor. „Das reicht, um eine Klasse eröffnen zu können“, sagt der Schulleiter.

Bedarf an Erziehern ist hoch

Er begrüßt, dass Kommunen wie Weißenfels, Hohenmölsen und Zeitz sich zu der praxisorientierten Ausbildung bekannt haben und auch 2021 diese Form der Ausbildung, die erst seit 2019 existiert, anbieten wollen und sich damit verpflichten, Auszubildende für drei Lehrjahre einzustellen und zu bezahlen. Denn: Fördermittel vom Land Sachsen-Anhalt, wie in diesem Jahr, wird es für neue Azubis nicht mehr geben die Städte müssen die Kosten wie für den Lohn dr Azubis selber tragen.

„Es gibt kein Recht auf Fördermittel“, hält sich Riemer mit Kritik am Land zurück. Er hofft, dass die Städte trotz zusätzlicher Kosten weiter auf das Programm setzen, eben weil es qualitativ hochwertiger und wegen der Bezahlung für Azubis attraktiver ist. Aufgrund des Bedarfs an Fachkräften im Bereich der Erzieher werden dies die Kommunen aber wohl tun, denn Personal wird immer benötigt. „Und wo soll dieses herkommen, wenn die Städte nicht ausbilden.“ (mz/Tobias Schlegel)