Schüleraustausch in Hohenmölsen Schüleraustausch in Hohenmölsen: Schnitzel essen und deutsch lernen

Hohenmölsen/MZ - Mit Yann Jaouen, Alice Carachioli und Colette Grossi hat das Agricolagymnasium von Hohenmölsen derzeit drei Schüler mehr. Die 13 bis 14-Jährigen kommen aus dem französischen Lanmeur und verbringen ganze drei Monate an dem deutschen Gymnasium. „Zustande kam der Schüleraustausch über das deutsch-französische Jugendwerk. Das Land Sachsen-Anhalt fördert das Projekt“, erklärt Französischlehrerin Gabriele Minks. Seit rund zwei Jahrzehnten pflegt die Hohenmölsener Schule bereits Kontakt nach Lanmeur - der Austausch dauerte jeweils nur eine Woche. Premiere hat das Vierteljahr. „Ich finde, über drei Monate kann man sich viel besser kennenlernen. Auch mit der Sprache klappt es richtig gut“, findet Alvaro Burkhardt, der Yann bei sich aufgenommen hat. „Ich habe mein Jugendzimmer geräumt, das geht in Ordnung. Im Februar bin ich dann für zwei Monate bei Yann“, meint Alvaro. Den Gastgeberfamilien gleich ist, dass sie ihren französischen Gästen möglichst viel bieten. Alice wohnt bei Laura Schumann aus Granschütz. Beide Mädchen spielen Klavier und gehen auch gemeinsam zum Handball. „Wir machen Ausflüge in die Umgebung. Das Schönste ist, ich habe immer einen Gesprächspartner“, beschreibt Laura die Veränderung, die Alice in der Familie verursacht hat. Colette Grossi ist auf Zeit bei Anne Harloff in Hohenmölsen untergebracht. „Viel Spaß hat der besuch der Messe Hobby-Spiel und Freizeit in Leipzig gemacht“, ist von Anne zu erfahren.
Während Yann, Alice und Colette gerade übers Wochenende voll in die Familienleben der drei Gastgeber integriert sind, gehen sie die Woche über zum Unterricht. Mathe, Deutsch, Französisch besuchen sie besonders gern. Einiges ist für ihre Altersstufe in Deutsch zu schwer, das dürfen sie ausfallen lassen. Am 14. November geht es für die drei französischen Jugendlichen wieder in ihre Heimat. „So viel anders als bei uns zu Hause ist es hier gar nicht. Es ist eben europäisch“, findet Yann. Auch Lanmeur ist eine Kleinstadt. Nur essen würde man dort anders, nämlich zweimal warm am Tag. „Das ist in Hohenmölsen nicht so, aber nicht so schlimm. An Schnitzel habe ich mich schon getraut. Das kannte ich so nicht“, meint er und lacht.