Schulaktion "speed4" Schulaktion "speed4": Grundschulkinder sind kaum zu bändigen

weissenfels/MZ - Sprinten was das Zeug hält - das ist in diesen Tagen das Motto in den Grundschulen der heimischen Region. So wie am vergangenen Dienstag in der Herderschule in der Weißenfelser Neustadt. Denn zu Gast war „speed4“ aus Leipzig, die mit aufwendigen Messanlagen und vor allem viel Motivation die Mädchen und Jungen zum Rennen animierten.
In der zweiten von insgesamt vier an diesem Tag geplanten Unterrichtsstunden war die Klasse 2c, beaufsichtigt von Sportlehrerin Anke Thieme, an der Reihe. Thieme konnte beobachten, wie eifrig die Kinder bei der Sache waren. Da hieß es oftmals nur: „Setz dich jetzt hin“ oder „Du bist gleich dran“. Denn die Acht- und Neunjährigen waren kaum zu bändigen, was Thieme sonst nicht so beobachten kann. „Das ist wirklich mal ein anderer Sportunterricht, damit können wir die Bewegungsfreudigkeit der Kinder so richtig anheizen. Vielleicht bekommen sie dadurch Lust auf mehr“, meinte die Sportlehrerin. Die wenigsten Kinder würden Sport in einem Verein treiben, deswegen seien auch oftmals Clubs wie die Volleyball-Piraten aus Spergau oder die Boxer vom SV Rot-Weiß Weißenfels zu Gast in der Herderschule, um sich und ihren Sport vorzustellen.
Am Dienstag war es das „speed4“-Programm der Firma Contacts & Sports aus Leipzig. „Bei uns gibt es keine Verlierer. Die Kinder haben sofort Erfolgserlebnisse, wenn sie ihre Laufbons in den Händen halten und ihre Zeiten mit denen der anderen vergleichen“, sagte Andrea Wusch und zeigte so einen Laufbon vor. Dort waren nicht nur die Gesamtzeit für die rund acht Meter lange Strecke, sondern auch Zwischenstände für die Reaktion am Start, die Wendigkeit oder den Slalomlauf verzeichnet. Immer im Eins-gegen-Eins-Duell mussten die Mädchen und Jungen zunächst geradeaus sprinten, schnell um das hinterste Hütchen herum und dann zwischen den anderen Kegeln im Slalom zurück zum Start.
Von der 2c war Leonie Kowaltschick das schnellste Mädchen. „Das war richtig toll heute. Ich laufe sowieso sehr gern, aber gegen jemand anderen anzutreten ist noch viel besser“, ließ Leonie schon einen richtigen Wettkampf-Charakter durchblicken. Zusammen mit neun weiteren Mädchen und zehn Jungen von der Herderschule hatte sie sich damit für das Weißenfelser Stadtfinale qualifiziert, das Ende des Monats im Autohaus Senger-Kraft stattfinden wird (siehe „Bons einlösen“). Dort werden dann alle Schulsieger noch mal gegeneinander antreten, um sich für das Regionalfinale im Sommer im Einkaufszentrum in Günthersdorf zu qualifizieren. „Beim Stadtfinale wird es dann schon energischer zur Sache gehen, da spielt der Siegeswille eine bedeutendere Rolle als heute“, meinte Wusch, die Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Klassen macht, weil letztere schlechter zu motivieren seien.
Unterschiede sähe sie auch zwischen einer Dorf- und einer Stadtschule. „Dorfkinder sind bewegungsfreudiger, in der Stadt gibt es mehr Ablenkung. Da ist es schwieriger, die Mädchen und Jungen zum Laufen zu motivieren“, so ihre Einschätzung.