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Schlossfest Weißenfels Schlossfest Weißenfels: 250 Jahre als Garnisonsstadt

Von andreas richter 23.08.2013, 17:49
Vertreter der Delegationen der Partnerstädte informierten sich in der Kaserne über die Arbeitsweise eines Rettungswagens der Bundeswehr.
Vertreter der Delegationen der Partnerstädte informierten sich in der Kaserne über die Arbeitsweise eines Rettungswagens der Bundeswehr. Peter Lisker Lizenz

weissenfels/MZ - Eigentlich hätte Oberstarzt Bruno Most seine Gäste auf eine halbe Weltreise mitnehmen können. Immerhin sind Bundeswehrsanitäter an vielen Stellen in dieser Welt im Einsatz - ob auf dem Balkan, im westafrikanischen Mali oder am Horn von Afrika. Doch der Standortälteste der Bundeswehr beschränkte sich am Freitag in der Sachsen-Anhalt-Kaserne auf den Einsatz in Afghanistan. Allemal Stoff genug für einen interessanten Vortrag, den die Delegationen aus den Weißenfelser Partnerstädten Komárno (Slowakei) und Kornwestheim (Baden-Württemberg) mit großem Interesse verfolgten.

Es lag nahe, dass die Gäste des Schlossfestes in diesem Jahr die Weißenfelser Kaserne besuchen. Immerhin steht 2013 im Zeichen des 250-jährigen Jubiläums als Garnisonsstadt. Ein Jahrestag, den drei Bundeswehrangehörige zum Anlass nahmen, um in ihrer Freizeit in mühevoller Kleinarbeit eine Broschüre zur Weißenfelser Militärgeschichte zusammenzustellen. Nun übergaben Gerd-Uwe Filip sowie Stephanie und Jörg Beyer die Broschüre im Beisein der Gäste aus den Partnerstädten an den Leiter des hiesigen Museums Martin Schmager. „Wir wollten der Garnisonsgeschichte ein Gesicht geben“, sagte Filip bei der Übergabe der Broschüre, die zweieinhalb Jahrhunderte Militärtradition in Weißenfels akribisch aufarbeitet.

Und noch etwas konnte Schmager am Freitag mit ins Museum im Schloss nehmen. Im April hatte die Bundeswehr anlässlich der Eröffnung der Ausstellung zur Garnisonsgeschichte dort ein Sonderfeldpostamt eingerichtet. Den Sonderstempel, mit dem an zwei Tagen im April rund 2 000 Postsendungen abgestempelt wurden, überreichte die Bundeswehr nun dem städtischen Museum.

Forderung nach mehr Übungsmöglichkeiten im Katastrophenschutz

„Wir können der 250-jährigen Garnisonsgeschichte eine weitere Episode hinzufügen“, sagte Bruno Most in seinem Vortrag und erinnerte daran, dass der Standort Weißenfels im Zuge der Bundeswehrreform mit der Aufstellung des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung Anfang dieses Jahres eine klare Perspektive bekommen hat. Aus der persönlichen Erfahrung zweier Einsätze berichtete Most anschaulich über den Auftrag der Bundeswehrsanitäter in Afghanistan. Darüber hinaus hob er die zivilmilitärische Zusammenarbeit im Katastrophenschutz in der Region hervor, für deren Optimierung er sich allerdings noch mehr Übungsmöglichkeiten vorstellen könne.

Der Besuch in der Kaserne war Teil eines umfangreichen Besuchsprogramms der Delegationen aus den Partnerstädten. Der Tag begann mit einem offiziellen Empfang der Stadt im Ratssaal am Kloster. „Unsere Gastgeber haben wieder viel auf die Beine gestellt“, sagte Tobias Habermann, Fachbereichsleiter Bürger und Soziales bei der Kornwestheimer Stadtverwaltung. Beeindruckt zeigte er sich vom Eröffnungskonzert der Militärmusiker am Vorabend. Ehe die Gäste am Abend zum Christina-Stürmer-Konzert auf dem Schlosshof eingeladen waren, stand am Nachmittag eine Bootsfahrt auf Saale und Unstrut nach Freyburg auf dem Programm.