Schlossfest Schlossfest: Das Ebenbild der Tante

weissenfels/MZ - Die Rock-Pop-Sängerin Christina Stürmer kommt mit ihrer Band zum 23. Schlossfest nach Weißenfels. Die Österreicherin rockt am Freitagabend, dem 23. August, die Bühne im Schlosshof zu Neu-Augustusburg. Mehr als 500 Eintrittskarten sind bisher für das Konzert verkauft worden. Unsere Redakteurin Bärbel Schmuck sprach mit der 31-jährigen Künstlerin am Telefon.
Sie sind schon einmal in Weißenfels aufgetreten, das war im Stadion vor ein paar tausend Menschen. Haben Sie Erinnerungen daran?
Christina Stürmer: Ich glaube, das liegt sechs, sieben Jahre zurück. Die Stimmung und das Wetter waren super - ich habe damals ein paar Fotos aufgenommen.
Fotografieren Sie gerne?
Stürmer: Ja, sehr oft sogar. Das Fotografieren ist eines meiner Hobbys - so wie mein Garten, den ich selbst mit meinem Freund bewirtschafte. Dort wachsen viele Blumen, Gemüse und Kräuter. Das ist unser Ausgleich, wenn wir nicht gerade ein Album vorbereiten oder so wie jetzt auf Tournee sind.
Wo treten Sie denn lieber auf, in Großstädten oder in solchen kleineren Orten wie Weißenfels?
Stürmer: Ich bin überall gerne, um meine Musik vorzustellen - und zurzeit in Österreich, der Schweiz und in Deutschland. Ich glaube, in kleineren Städten ein Konzert zu geben, ist immer etwas ganz Besonderes, weil sich die Menschen gerade darauf freuen - als Höhepunkt im Jahr. In Metropolen wie in Berlin, Wien oder München haben die Leute ja im Gegensatz dazu eine reiche Auswahl an Kulturangeboten.
Sie stellen Ihr neues Album „Ich hör auf mein Herz“ vor, die erste Single dazu „Millionen Lichter“ kam Ende März raus...
Stürmer: Ja, der Titel ist mein Lebensmotto, eine Art Botschaft. Ich will damit Menschen inspirieren, ermutigen und natürlich berühren. Das Musikvideo ist im sonnigen Kalifornien entstanden. Ich liebe Los Angeles, aber auch Berlin. Das sind für mich Städte, die ich mit Aufbruch verbinde, die ein besonderes Lebensgefühl vermitteln.
Sind Sie ein Großstadtmensch, ich meine, würden Sie dort Ihre Zelte für länger aufschlagen?
Stürmer: Nein, eher nicht. Ich bin der bodenständige Typ und ein Familienmensch. Ich wohne in einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt. Ich genieße diese Vertrautheit - auf dem Weg zum Bäcker und beim Schwatz mit den Nachbarn am Gartenzaun.
Wer ist denn Ihr allergrößter Fan?
Stürmer: Meine Mutter Edeltraud, danach kommen gleich meine beiden Neffen. Das sind die Kinder meines älteren Bruders. Die Buben sind sehr stolz auf mich, nicht nur wegen meiner Musik, die ich zusammen mit meinem Freund mache. Er ist der Gitarrist in meiner Band.
Weswegen sind denn Ihre Neffen noch stolz auf Sie?
Stürmer: Ach, die Kleinen haben mich - oder besser gesagt, mein Ebenbild - im Wachsfigurenkabinett bei Madame Tussaud am Wiener Prater entdeckt. Ein Museumsmitarbeiter hat sie nach ihrem Besuch am Riesenradplatz gefragt, was Ihnen am meisten gefallen hat. Sie haben gesagt, die Tante. Natürlich hat er nicht verstanden, dass ich gemeint war.
Wie gehen Sie damit um, berühmt zu sein?
Stürmer: Ich bin zwar bekannt, aber ich muss nicht immer und überall für Presse, Funk und Fernsehen erreichbar sein und auch nicht alles Private preisgeben. Das habe ich doch selbst in der Hand.
Was machen Sie, wenn vor einem Konzert plötzlich die Stimme angeschlagen oder sogar weg ist?
Stürmer: Das ist mir zum Glück noch nie passiert. Aber ich beuge vor und habe da einen guten Tipp - Kräutertee, am besten Pfefferminze oder Zitronenmelisse, mit frischem Ingwer zubereitet.
Wie entspannen Sie sich vor Bühnenauftritten und - haben Sie immer noch Lampenfieber vor Konzerten?
Stürmer: Ich kann sehr gut beim Lesen entspannen, deshalb ist ein Buch stets ein guter Begleiter in meinem Koffer, wenn wir auf Tour sind. Und das Lampenfieber gehört auch dazu, na klar.