Sängerin Sängerin: Liebe zieht Asiatin nach Deutschland
weissenfels/MZ. - Das hat die Philippinin beim Benefizabend der Interessengemeinschaft NeuStadtKinder im April im Kulturhaus bewiesen und erneut am Freitag beim Fest der Nationen.
Hochzeit in der Heimat
"Ich habe zehn Jahre lang mein Geld als Profisängerin in meiner Heimat und den Nachbarländern verdient", sagt die Asiatin am Rande des Festes in der Weißenfelser Neustadt. Mit ihrer Showband "Angelique" sei die heute 37-Jährige jahrelang in Hotels von China über Singapur bis Malaysia vor internationalen Gästen aufgetreten. "Das war mein Leben", erklärt die studierte Hotelmanagerin - solange, bis sie einen deutschen Urlauber kennen- und lieben lernte. Auf den Philippinen wurde Hochzeit gefeiert, inzwischen hat das Paar einen zweieinhalbjährigen Sohn.
Die Schwägerin sei es gewesen, die sich darum gekümmert habe, dass "Frau Kühn", die mit ihrem Mann auf dem Lande lebt, die deutsche Sprache lernt. An der Volkshochschule hat das auch geklappt. "Dyna konnte nicht ein einziges Wort deutsch, hat aber schnell gelernt und zählt zu unseren besten Absolventen", erinnert sich Integrationslehrerin Kerstin Herrmann und pflegt seither die Verbindungen zur Familie.
Musikalische Verwandte
Übers Internet hält die junge Philippin Kontakt zu ihren Verwandten, die in San Fernando City, sechs Stunden von der Hauptstadt Manila entfernt, zu Hause sind. "Fast alle sind musikalisch - Vater, Bruder, Cousin sind Sänger", erzählt Dyna, die viel mit ihrem kleinen Fritz-Philipp singt, wenn er nicht gerade im Kindergarten ist. "Wir machen dann Karaoke und haben Spaß", meint sie lachend und bekennt, dass sie sich noch eine kleine Tochter wünscht. Zu Hause werde Deutsch und Englisch gesprochen. Ihr nächster Auftritt wird voraussichtlich beim Sprachenfest der Volkshochschule im September sein. Menschen aus 25 Nationen würden hier bei den Integrations-Deutsch-Kursen auf den Schulbänken sitzen. "Wir haben alle so viel Potenzial, können eine Menge voneinander lernen - damit es mit den Nachbarn klappt", sagt Kerstin Herrmann. Deshalb arbeite sie gern mit der Integra zusammen. Jeder profitiere vom Austausch der Kulturen - "für Toleranz, Verständnis, Gleichberechtigung und gegenseitige Achtung", versichert die Pädagogin. Dafür sei das Fest der Kulturen eine gute Plattform. Nun soll zum ersten Mal ein Sprachenfest im Gebäude und Hof an der Promenade der Schule organisiert werden.