Salzsäure läuft bei Zorbau aus
Halle/MZ. - Im Gewerbegebiet Zorbau hat sich am Montagvormittag ein Chemieunfall ereignet: Beim Umfüllen von Salzsäure von einem Tanklaster zum anderen sind nach Angaben der Feuerwehr 100 bis 150 Liter der ätzenden Flüssigkeit ausgelaufen, sie breitete sich auf einer Fläche von etwa zehn Quadratmeter aus, Menschen wurden nicht verletzt.
Der Unfall ereignete sich gegen 10 Uhr auf dem Gelände einer Firma in der Halleschen Straße. Über der Unfallstelle bildete sich eine Säurewolke. Sie habe eine Höhe von vier Meter nicht überschritten, sagte Raimo Schweigel, Einsatzleiter der Feuerwehr.
Den Rettungskräften sei es gelungen, den Schleier mit Wassernebel zu Boden zu drücken und eine Ausbreitung zu verhindern. Am Boden wurde die Säure mit Kalk aus dem Baumarkt neutralisiert und damit unschädlich gemacht. Übrig blieb eine schlierige Masse, die später von einer Entsorgungsfirma aus dem Raum Zeitz abtransportiert werden sollte. "Evakuierungen waren nicht notwendig", so Schweigel. In einer benachbarten Firma mussten dennoch die Fenster zu bleiben. Die Hallesche Straße wurde nicht gesperrt.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist bislang nicht bekannt. Nach Polizeiangaben trat die 31-prozentige Salzsäure aus einem Sicherheitsventil aus. Der Schaden für die Umwelt hielt sich laut Kreisverwaltung nach ersten Ermittlungen in Grenzen. Bodenproben sollen nun Aufschluss darüber geben, ob und wie weit Säure ins Erdreich gesickert ist. Wenn diese Informationen vorliegen, muss nach Angaben von Dezernent Gundram Mock entschieden werden, wie der Schaden behoben werden kann. Möglich sei ein Austausch von Erde ebenso wie eine tiefer gehende Neutralisation, sagte Mock. Es sei auch möglich, dass Wasser und Kalk die Säure bereits unschädlich gemacht haben und keine weiteren Arbeiten nötig sind. Ob die Polizei Ermittlungen aufnehme, werde entschieden, wenn die Ergebnisse der Bodenproben auf dem Tisch lägen, so die Mitteilung aus dem Polizeirevier Burgenlandkreis.
Zur Unfallstelle rückten etwa 40 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren Granschütz, Zorbau und Weißenfels aus. Vor Ort waren außerdem Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes, Polizei und Mitarbeiter der Kreisverwaltung. Feuerwehrleute kamen mit Schutzanzügen zum Einsatz, um den Kalk mit Schaufeln an der Unfallstelle zu verteilen. Vertreter der betroffenen Firma waren für die MZ gestern nicht zu sprechen.