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Sachsen-Anhalt-Tag Sachsen-Anhalt-Tag: Feuerwerk zur Eröffnung in Weißenfels

Von BÄRBEL SCHMUCK 19.08.2010, 20:57

WEISSENFELS/MZ. - Gleich zwei Premieren - das gab's noch nie in Weißenfels: spektakuläre Fahrgeschäfte in den Badanlagen und an die 60 Musiker beim Festkonzert auf der neuen Bühne im Kulturhaus. Schon zum Auftakt des 14. Sachsen-Anhalt-Tages herrschte gestern Abend viel Rummel. Mit Kind und Kegel strömen Familien bei Sonne pur bereits gegen 18 Uhr an die Saale, um magische Karussells mit rasanter Geschwindigkeit zu testen oder Deutschlands größtes mobiles Riesenrad zu bestaunen.

Der zehnjährige Justin Müller ist mit Mutter, Vater und der kleinen Schwester mittendrin. Das tanzende Schiff am Wasser in Rotblau imponiert dem Blondschopf. "Es ist mein Lieblingskarussell. Da geht richtig die Post ab", schwärmt der schmächtige Junge. Nach dem ersten Test will er gleich noch mal einsteigen und sich auf dem Gelände an der Saale hin und her schaukeln lassen. "Ich bin richtig froh, dass bei uns Landesfest ist", beteuert Justin, strahlt dabei übers ganze Gesicht und will gar nicht wieder weg vom Rummel.

Der "Schlepper im Sturm", wie die Schausteller ihr Schiff bezeichnen, gehört Silvio Groß und seinen Eltern Silvio und Hannelore Groß. Der Magdeburger führt den Familienbetrieb in vierter Generation. Groß junior ist gespannt, wie sein imposanter Neuling, der in Frankreich gebaut wurde und den er von einem Schweizer übernommen hat, in Weißenfels zum Sachsen-Anhalt-Tag ankommt. "Ich bin neugierig auf die Premiere unserer

Rocklady auf hoher See", sagt er scherzhaft, während Bernd Schubert aus Zittau mit seinen Helfern noch das Riesenrad aufbaut. Erst heute um 15 Uhr kann der Schausteller endlich starten. "Der vergangene Regen hat uns das eingebrockt", begründet Schubert den Zeitverzug.

Eine Premiere erleben dann auch wenig später knapp 600 Zuhörer im Kulturhaus. Das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode hat sich Verstärkung mitgebracht. Junge Musiker des Orchesters Deutsche Einheit gestalten das Eröffnungskonzert anlässlich des Stadtjubiläums "825 Jahre Weißenfels" mit. Die Streicher und Bläser stammen aus neun Bundesländern von Nordrhein-Westfalen bis Sachsen. Unter der Leitung eines humorvollen Dirigenten geht ebenso hier im vollbesetzten großen Saal die Post ab. Und Musikdirektor Christian Fitzner versäumt nicht, zwischen klassischer und Filmmusik zu verraten, dass inmitten der Philharmoniker aus Wernigerode ein gebürtiger Weißenfelser sitzt. Hartmut Ruß, der in der Saalestadt in einer sehr musikalischen Familie als Jüngster von drei Geschwistern aufwuchs und hier zur Schule ging, spielt seit vielen Jahren schon Cello im renommierten Kammerorchester aus der bunten Stadt am Harz.

Werke von Beethoven, Debussy und Schumann erklingen ebenso wie Musik von Wagner und Liszt. Die Musik ist mitreißend und erwachend, wechselt von romantisch bis dramatisch. Das Publikum reagiert mit viel Applaus auf das meisterhafte Zusammenspiel beider Ensembles. "Schauen sie doch nur, der junge Cellist mit der Lockenmähne spielt ganz ohne Noten - das ist Musik, das ist Leidenschaft", sagt Cornelia Guhra staunend. So wie andere Konzertbesucher genießt sie das facettenreiche Repertoire der Musiker mehrerer Generationen aus ganz Deutschland: von Hamburg über Köln bis nach Dresden und - Wernigerode.