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Raub in Lützen Raub in Lützen: Mann mit Sturmhaube überfällt Tankstelle

Von HEIKE RIEDEL 24.11.2015, 06:11
Entsetzen und Wut - bereits das dritte Mal ist auf Hans Schuberts Tankstelle ein Überfall verübt worden.
Entsetzen und Wut - bereits das dritte Mal ist auf Hans Schuberts Tankstelle ein Überfall verübt worden. Peter Lisker Lizenz

Lützen - Der Schreck sitzt tief. Zum dritten Mal ist die Aral-Tankstelle in Lützen überfallen worden. Wenige Minuten nach 20 Uhr betrat am Montagabend ein maskierter Mann den Verkaufsraum. Er bedrohte mit vorgehaltener Pistole oder einem pistolenähnlichen Gegenstand die Verkäuferin, ging mit ihr an die Kasse, ließ diese öffnen und sich mit dem mehrfach genutzten Wort „mehr“ den gesamten Kasseninhalt in eine Plastetüte geben - mehrere hundert Euro. So informiert Dirk Seyffarth, Pressesprecher des Polizeireviers Burgenlandkreis.

Auffallend ruhig

„Das hat sich der Mann gewagt, obwohl zwei Kunden im Imbissbereich waren und alles beobachten konnten“, ist Hans Schubert, Inhaber der Tankstelle entsetzt. Auffallend ruhig soll der Täter nach der Schilderung der Zeugen gewesen sein, sich offenbar der Macht seiner Waffe bewusst. Mit Blickwechseln hin zu Verkäuferin und Kunden behleit er die Situation im Griff. Mit der Beute flüchtete der Mann, dessen Alter zwischen 20 und 30 Jahre geschätzt wird, dann zu Fuß die Göteborgerstraße entlang in Richtung Stadtzentrum. Weder Familie Schubert, die gleich nach ihrem Eintreffen die Suche nach dem Mann mit Autos aufnahm, noch die Polizei, die mit vier Einsatzwagen gekommen war, konnten ihn aber entdecken.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer hat gegen 20.15 Uhr im Bereich der Tankstelle oder entsprechend später anderswo in der Stadt Beobachtungen gemacht, die auf die Spur zum Täter führen können. Er soll etwa 185 Zentimeter groß und von kräftiger Statur sein und einen leichten Bauchansatz haben. Unter der Sturmhaube trat nackenlanges dunkelbraunes Haar hervor. Bekleidet war er mit einer schwarzen Laufhose, die an den Waden orangene, schräg eingenähte Einsätze hatte. Auch das Oberteil, das der Mann trug, war schwarz und lag eng am Körper an. Die Aufnahmen der Überwachungskamera dürften der Polizei zudem hilfreich sein.

„Die Angst ist niemals ganz überwunden“

Dass körperlich niemand Schaden genommen hat, darüber ist Hans Schubert froh. Besonnenes Handeln habe sich ausgezahlt, die Schulungen des Personals seien also nicht umsonst. Doch seine Verkäuferin hat jetzt eine schwere psychische Last zu tragen, ist ihm bewusst. Obwohl er als Feuerwehrmann bereits viel erlebt hat und gestählt wurde, steht das Entsetzen in seinem Gesicht. „Das dritte Mal - unglaublich“, sagt er.

Schubert hofft darauf, dass die Gespräche, die er jetzt mit seiner Angestellten geführt hat, ihr helfen, das Geschehene zu verarbeiten. Sie steht bereits wieder an der Kasse. „Jeder verarbeitet so etwas anders“, weiß Schubert aus den Erfahrungen von 2013 und 2014. Damals waren drei andere Mitarbeiter von zwei Raubüberfällen auf die Tankstelle betroffen, unter anderem auch seine Frau. Jetzt sind auch bei denen die Gefühle von damals wieder aufgebrochen. „Die Angst ist niemals ganz überwunden“, weiß Kornelia Schubert, die den Raub 2014 verkraften musste. Die drei Täter standen in diesem Jahr vor Gericht, kamen mit Jugend- und Bewährungsstrafen davon. Der Raubüberfall vom Juli 2013 blieb ungeklärt.

Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen, in Weißenfels das Polizeirevier, Telefon 03443/28 20.

Martinshorn und Blaulicht.
Martinshorn und Blaulicht.
dpa/Symbolbild Lizenz