Raketenexperte aus Weißenfels Raketenexperte aus Weißenfels: Ingenieur Karl Dannenberg unterstützte die Mondlandung
Weissenfels - Wenn dieser Tage an die erste Landung auf dem Mond vor 50 Jahren gedacht wird, so ist auch daran zu erinnern, dass ein gebürtiger Weißenfelser zu dieser großen Leistung beigetragen hat: der Ingenieur und Raumfahrtpionier Karl Hermann Konrad Dannenberg.
Raketenexperte aus Weißenfels: Dannenberg stellvertretender Leiter des Saturn-Raketen-Programms
Dannenberg wurde am 5. August 1912 als Sohn des Feldwebels H. L. Dannenberg und dessen aus Weißenfels stammender Ehefrau Klara Elisabeth im Schloss Neu-Augustusburg geboren. Im Frühjahr 1914 übersiedelte die Familie nach Hannover, wo der junge Konrad aufwächst, die Schule besucht, das Abitur ablegt und Maschinenbau studiert. Dannenberg gehörte im Zweiten Weltkrieg zu den vom Heer an die Heeresversuchsanstalt Peenemünde an der Ostsee abkommandierten Technikern und Ingenieuren, die unter anderem an Entwicklung und Bau der ersten Großrakete A 4 (besser bekannt als V 2) arbeiteten. Er entwickelte dort ihre Triebwerke mit, deren Technologie heute noch - wenn auch mit Modifizierungen - angewandt wird. 1942 stieg auf Usedom die erste Rakete dieser Art 85 Kilometer hoch und erreichte die Grenzen des Weltalls.
Nach 1945 wurde Dannenberg von den Amerikanern „übernommen“ und in die USA verbracht, wo er zunächst am Bau von Mittelstreckenraketen beteiligt war. 1954 wird er US-Bürger. Von 1960 bis 1973 dann bei der Nasa tätig, wird Dannenberg stellvertretender Leiter des Saturn-Raketen-Programms und entwickelt die Saturn-V-Rakete, die Ende 1968 als „Apollo 8“ erstmalig mit den Astronauten Borman, Anders und Lovell den Mond umkreiste und dann als „Apollo 11“ am 20./21. Juli 1969 die ersten Menschen zum Mond brachte. Der aus Weißenfels stammende Experte verstarb im Februar 2009 in Huntsville/Alabama. 1999 besuchte er letztmals seine Geburtsstadt. (mz)