Premiere Premiere: Spaß in Mushniks Horrorladen
Weißenfels/MZ. - Ob das neue Musical "Der kleine Horrorladen" so lange laufen wird wie das vorherige, "Das Dschungelbuch"? Da ist sich Edwina Teichmann nicht so sicher. Die Lehrerin, die vor anderthalb Jahrzehnten die Idee hatte, mit Schülern Musicals einzustudieren und dabei von Tag an die musikalische Leitung hat, meint: "Es ist diesmal kein Familienmusical. Der inhaltliche Anspruch richtet sich eher an Erwachsene." Darin wird sie von Kollegin Felicitas Jordan, die vom zweiten Musical an die Stücke inszeniert, unterstützt. "Außerdem", sagt sie, "müssen wir solche Musicals auswählen, die man mit Schülern gestalten kann und für die wir die Aufführungsrechte bezahlen können."
Eine gute Wahl haben sie mit dem "Kleinen Horrorladen" auf alle Fälle getroffen. Das bewies nicht nur der Beifall am Ende der Premiere. Beinahe nach jedem Lied, jedem Musikstück, jedem Tanz klatschte das Publikum heftig. Unter den Premierengästen waren nicht nur viele Eltern und Großeltern der Mitwirkenden, sondern auch viele ehemalige Weißenfelser Pennäler, auch solche, die an früheren Aufführungen selbst mitgewirkt hatten. "Das ist ein Erlebnis, das immer an die Abi-Zeit erinnert", waren die sich in der Pause bei einem Glas Sekt oder Saft einig. "Und eines, immer wieder zu neuen Musicalprojekten herzukommen."
Zum "Kleinen Horrorladen" entwicklet sich ein schlecht gehender Blumenladen im New Yorker Armenviertel. Mushnik (Björn Krämer), der Besitzer, lässt dort seinen Ziehsohn Seymor (Martin Stephan) seine Ambitionen zu seltenen Pflanzen ausleben. Der liebt die dort beschäftigte naive Audrey (Romy Zschuckelt), die mit dem eher gewalttätigen Zahnarzt Orin (Conrad Walther) liiert ist. Nach einer Sonnenfinsternis mutiert Seymors seltsame Pflanze Audrey Zwo (Florian Salamon) zur Monsterpflanze, er wird zum Botanikgenie. Plötzlich läuft Mushniks Blumenladen bestens. Doch der Preis ist hoch. Die Pflanze lebt von menschlichem Blut. Das große Fressen beginnt mit Orin, trifft Mushnik und Audrey. Ob Seymor das Unheil der Menschen fressenden Pflanze von der Welt abhalten kann. . ?
Es lohnt sich das Spektakel der wachsenden Pflanze und einer Liebesgeschichte anzuschauen, den Liedern der Solisten und des Chores zuzuhören. Selbst die Kostüme der Tänzerinnen sind eine Augenweide. Monatelanges Proben liegt hinter den 40 Sängerinnen, Sängern und Tänzerinnen, die nahezu alle die gesamte Zeit auf der Bühne standen. Die Rollen von Seymor mit Phillip Berthel und Audrey mit Tina Ritzmann wurden doppelt besetzt. Die Hauptdarsteller wechseln sich bei den Aufführungen ab. Das Bühnenbild hat sich Kunstlehrerin Uta Sommer einfallen lassen. Die grünen Kostüme für die Horrorpflanze nähte Ruth Ringleb. Die Organisation lag wieder in den Händen von Cornelia König.