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Polizeieinsatz in Weißenfels Polizeieinsatz in Weißenfels: Suche nach Mann mit Schusswaffen

Von Birger Zentner 09.07.2015, 15:37
In Weißenfels wurde die Große Kalandstraße von der Polizei gesperrt.
In Weißenfels wurde die Große Kalandstraße von der Polizei gesperrt. Peter Lisker Lizenz

Weißenfels - Der Begriff von einer Geiselnahme machte schon die Runde auf der Straße. Viele Anwohner und Passanten in der Weißenfelser Innenstadt hatten beobachtet, wie am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr in der Großen Kalandstraße Polizei anrückte, wie die Straße zwischen Saalstraße und Alter krummer Gasse abgesperrt wurde. Bewohner durften nicht mehr zu ihren Häusern, Autofahrer die Verbindung nicht nutzen. Die Polizisten, die die Sperren sicherten, waren bewaffnet und trugen schusssichere Westen.

Auf einem Grundstück in der parallel verlaufenden Dammstraße fuhren Polizeiwagen und zivile Fahrzeuge der Kriminalpolizei auf. Einige der uniformierten Beamten waren jetzt mit Maschinenpistolen bewaffnet. Es wurde beratschlagt. Mehrfach kletterten Polizisten über eine Mauern zum Nachbargrundstück, in dem sich offenbar der eigentliche Einsatz abspielen sollte. Schließlich rückte auch noch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei an. Vier Stunden später kurz vor 20 Uhr war alles friedlich zu Ende gegangen.

„Nein, es war keine Geiselnahme“, sagte Jörg Bethmann, Pressesprecher des Polizeireviers Weißenfels, später, nachdem es zuvor lediglich die Bestätigung gegeben hatte, dass es einen Polizeieinsatz gibt. Nähere Informationen waren vorerst nicht zu bekommen. Lediglich bat ein Kripobeamter sehr freundlich darum, nur so zu fotografieren, dass die Gesichter der Beamten nicht zu erkennen sind.

„Am Nachmittag gegen 15.45 Uhr war eine Frau zur Polizei gekommen“, erklärte Bethmann. Sie habe gesagt, dass sich ihr Lebensgefährte in einer Wohnung in der Großen Kalandstraße aufhalte und Schusswaffen habe. „Damit bestand aus unserer Sicht eine Bedrohung, so dass wir alle notwendigen Maßnahmen einleiteten“, sagte Bethmann weiter. So wurden die Straße gesperrt und das SEK angefordert. „Letzteres machen wir, wenn die Zeit ausreicht, das war in dem Fall so“, erläuterte der Pressesprecher.

Als alles vorbereitet war, traten die SEK-Beamten in Aktion. Sie drangen laut der Schilderung von Bethmann in die besagte Wohnung ein. „Die Räume waren jedoch leer. Bei der Durchsuchung wurden auch keinerlei Waffen gefunden“, fasste Bethmann zusammen.

Jetzt sucht die Polizei nach dem Mann, um ihn zu befragen. Auch die Frau werde noch einmal ausführlich vernommen, um zu klären, was vorgegangen ist. So bleibt vorerst unklar, ob sich die Frau bedroht gefühlt hat, ob überhaupt Waffen im Spiel waren und wo der Mann hin verschwunden ist. „Das werden wir jetzt alles aufklären“, sagte Bethmann.

Kurz vor 20 Uhr konnten dann die Anwohner, die bislang am Betreten der Großen Kalandstraße gehindert worden waren, in ihre Wohnungen zurück. In der benachbarten Jüdenstraße, der Einkaufspromenade von Weißenfels, war der Einsatz fast umbemerkt geblieben. Das Geschäftsleben ging weiter. Lediglich Passanten, die via Geigerpassage in die Parallelstraße wechseln wollten, waren dort von Polizeisperren gebremst worden und hatten sich mächtig gewundert. (mz)

Die Große Kalandstraße in Weißenfels ist derzeit wegen eines Polizeieinsatzes gesperrt.
Die Große Kalandstraße in Weißenfels ist derzeit wegen eines Polizeieinsatzes gesperrt.
Zentner Lizenz
Von einem Grundstück an der Dammstraße aus operierte die Polizei.
Von einem Grundstück an der Dammstraße aus operierte die Polizei.
Peter Lisker Lizenz
In der parallel verlaufenden Jüdenstraße war von der Aufregung eine Straße weiter nichts zu spüren.
In der parallel verlaufenden Jüdenstraße war von der Aufregung eine Straße weiter nichts zu spüren.
Birger Zentner Lizenz