Politisch ungenügend? Politisch ungenügend?: Weißenfelser CDU-Politiker Dieter Stier erhält Schulnote 6

Weissenfels - Nicht nur Schüler erhalten im Sommer Schulnoten. Auch Politiker werden dann gerne vom Internetportal abgeordnetenwatch.de benotet. Maßgeblich für ihr Abschneiden ist dabei, wie häufig sie Fragen beantwortet haben, die über das Portal an sie gerichtet worden sind. Bei den Abgeordneten in Sachsen-Anhalt schnitt der Weißenfelser CDU-Bundestagsabgeordnete Dieter Stier 2019 am schlechtesten ab. Für drei nicht beantwortete Fragen wurde ihm eine Schulnote 6 ausgestellt.
Weißenfelser Politiker Stier kritisiert Schulnote 6
Die Kritik überrascht den Gescholtenen nicht, er weist sie auf Nachfrage aber entschieden zurück. „Das Portal versucht Politiker auf ihre Seite zu zwingen“, kritisiert Dieter Stier. Er aber lasse sich als Politiker zu nichts zwingen. Genau wie namhafte Parteikollegen. Auch Angela Merkel oder Ursula von der Leyen hätten schon die schlechteste Note vom Portal erhalten. „Ich bin da also in guter Gesellschaft“, erzählt der Abgeordnete.
Für ihn sei abgeordnetenwatch.de ein kommerzielles Portal. „Ich wüsste nicht, warum ich mich daran beteiligen soll“, so Dieter Stier. Betrieben wird die Internetseite vom Verein Parlamentwatch, der es selbst als überparteilich und institutionell unabhängig beschreibt. Finanziert wird die Arbeit des Vereins laut seines jüngsten Jahresberichts vornehmlich durch Förderbeiträge und Spenden. Einen sehr kleinen Teil der Einnahmen in Höhe von insgesamt 909.212 Euro machten aber auch Zuwendungen von Stiftungen aus.
CDU-Politiker: „Wer Kontakt zu mir will, der kriegt den auch"
Dieter Stier setzt darauf, dass ihn Bürger klassisch - etwa via Telefon oder Mail - erreichen. „Wer Kontakt zu mir will, der kriegt den auch. Ich rede mit jedem, der gerne möchte“, sagt er. Auch auf abgeordentenwatch.de selbst hat er schon darauf hinweisen lassen, dass er über Internetportale keinen Kontakt aufnimmt, „da diese nur verkürzt die Situation darstellen können.“ Als ausreichende Antwort wurde ihm das dort nicht angerechnet. Über die schlechte Bewertung will sich Dieter Stier nicht ärgern. „Noten verteilt der Wähler“, sagt er selbstbewusst. Und zwar an der Wahlurne. (mz)