Planungen der Wohnbau GmbH Planungen der Wohnbau GmbH: In Lützen wird abgerissen und aufgebaut

LÜTZEN - Es wird in Lützens Innenstadt abgerissen. Ein Brand im Sommer dieses Jahres hat die Arbeiten am Goldenen Adler vorzeitig auf die Tagesordnung gesetzt. „Hier sollten 2016 ohnehin die Planungen beginnen, um in dem Haus altengerechten Wohnraum zu schaffen“, sagt Gerhard Burkhardt, Geschäftsführer der Wohnbau Lützen GmbH, der das Gebäude gehört. Es sei sowohl in Richtung Ernst-Thälmann-Straße wie auch zur Friedrich-Engels-Straße hin wieder für Ordnung und Sicherheit gesorgt und der Aufsichtsrat der GmbH hat sich dieser Tage vor Ort informiert, was an dem denkmalgeschützten Haus zu tun wäre.
Historisches Erscheinungsbild bleibt gewahrt
Drei Bewerber gebe es, mit denen die Vorstellung zu verwirklichen sei, im Erdgeschoss auf 200 Quadratmetern eine Pflegetagesstätte einzurichten, verrät Burkhardt. Zehn Wohnungen - zwei Zimmer, Küche Bad - könnten darüber entstehen, in denen alte Menschen direkt im Zentrum der Stadt ein neues Zuhause finden könnten. Mit dem Eingangsbereich, dem alten Torbogen, würde auch zukünftig das historische Erscheinungsbild gewahrt, sich dahinter ein weitgehend modernes Gebäude mit einem begrünter Innenhof öffnen, stellt Burkhardt vor, was er im Einvernehmen mit der Denkmalschutzbehörde schaffen möchte.
Die Fassade am Markt 10, wo ein alter Geschäftsname noch an die letzte Nutzung der Gewerberäume als Modediscounter erinnert, lässt noch nicht ahnen, dass im Hofbereich bereits die Sanierung des Wohn- und Geschäftshauses begonnen hat. Von der Rudolf-Breitscheid-Straße her sollen einmal zum Haus gehörige Stellplätze erreicht werden. Mitte nächsten Jahres will unter anderem die Wohnbau Lützen GmbH mit ihrem Büro in das Haus einziehen. Zu seiner Gründung 1992 hat das Unternehmen die bescheidenen Räume der kommunalen Wohnungsverwaltung in der Dr.-Voigt-Straße 1 mit übernommen und in diese nicht wesentlich investiert. Aber insgesamt 35 Millionen Euro hat es bereits in Lützen investiert. 640 Wohnungen besitzt es heute in der Kleinstadt, darunter auch einige neu gebaute. Mit zwei zwischen die alten Wohnblocks integrierten Gebäuden sowie Reihenhäusern ist der Wohnungsbestand um etwa zehn Prozent erweitert worden.
Leerstand heute nicht mehr das Problem
Erst einmal sei es darum gegangen, einer größtmöglichen Anzahl von Mietern mit überschaubarem Aufwand schnell moderne Wohnbedingungen zu schaffen, erklärt Burkhardt die Strategie, die die Häuser in der Martzschstraße und Karl-Marx-Straße anfänglich in den Mittelpunkt stellten. Die Rechnung ist aufgegangen, Leerstand ist heute nicht mehr das Problem des Unternehmens in Lützen, was nicht heißt, dass alle Wohnungen vermiet sind. Die Stadt profitiert vor allem von Zuzügen aus Leipzig. Die sind aus Burkhardts Sicht auch Garant ihrer stabilen Entwicklung in der Zukunft, soweit Lützen ihnen bietet, was sie brauchen. Da denkt er außer an Wohnungen auch an Schule, Kinderbetreuung, medizinische Versorgung, Verkehrsanbindungen und andere Infrastrukturbedingungen. Er hat auch festgestellt, dass mancher zurückkehrt, der einst Lützen verlassen hat.
In Lützen gibt es noch genug Wohnraum. Auch genug, um welchen für Flüchtlinge zur Verfügung stellen zu können. Deswegen werde sich die Wohnbau Lützen jetzt dieser neuen Herausforderung auch stellen. Zunächst einmal werde sie ihre Vorstellungen dem Landrat unterbreiten. „Wir können auf gute Erfahrungen bei der Unterbringung von 60 Flüchtlingen in der Nähe von Heidelberg zurückgreifen“, sagt Geschäftsführer Burkhardt. Die Bevölkerung müsse einbezogen werden, diese hätte überall einen Teil der Verantwortung für die Menschen mitzutragen, die Krieg oder Not aus ihrem Land vertrieben haben. Das erwartet der Mann, der in Schriesheim-Altenbach (Rhein-Neckar-Kreis) beheimatet ist. (mz)