Pilzberatung Pilzberatung in Weißenfels: Was Pilzesammler im Burgenlandkreis diese Saison beachten müssen

Weißenfels - Die Weißenfelserin Ute Nothnagel gehört zu den Urgesteinen der Pilsberatung im Burgenlandkreis. MZ-Reporter Jan Iven hat mit der 90-Jährigen über Pilze, das Wetter und Kochrezepte gesprochen.
Wie wachsen die Pilze in diesem Jahr?
Ute Nothnagel: Bisher sieht es noch nicht so gut aus. Es ist immer noch zu trocken. Es muss erst noch etwas länger regnen, damit die Pilze richtig sprießen. Im Frühjahr hatten wir schon ausgiebigeren Niederschlag, da gab es jede Menge Steinmorcheln. Es wurden auch Mairitterlinge gefunden, die sind teilweise vertrocknet. Aber die Hauptsaison beginnt erst in einem Monat und geht bis November.
Und wie läuft die Pilzberatung?
Nothnagel: Da bisher kaum Pilze wachsen, kommen natürlich auch nicht so viele Leute zu mir. Wir hatten aber bereits einige Besonderheiten dabei: Einen Würzigen Tellerling. Und einen Schleimtrüffel, der zumindest jung noch essbar ist, bevor er ungenießbar wird. Außerdem haben die Leute jede Menge Karbol-Champignons gesammelt, die sie für essbar gehalten haben. Aber die sorgen für heftige Magenverstimmungen und Durchfall, auch wenn sie nicht tödlich sind. Und wer will so etwas schon?
Wann bieten Sie die Beratung an?
Nothnagel: Pilzsammler, die ihre Funde von mir überprüfen lassen möchten, erreichen mich immer montags, mittwochs und sonnabends jeweils von 16 bis 17 Uhr an der Pestalozzistraße 3 in Weißenfels. Außerhalb dieser Zeiten kann man mich auch anrufen.
Wo kann man denn in der Region am besten Pilze finden?
Nothnagel: Pilze gibt es eigentlich überall, selbst in Parks oder auf dem Klemmberg. Beliebt bei Sammlern ist die Region um Freyburg, die Gegend um Leißling oder der Zeitzer Forst. Ich selber bin am liebsten im ehemaligen Tagebaugebiet bei Hohenmölsen unterwegs.
Woher haben Sie eigentlich ihre Begeisterung für Pilze?
Nothnagel: Mein Vater war früher auch Pilzberater in Weißenfels. Er war mit uns immer in der Natur wandern und hat uns die Pilze erklärt. Als Biologielehrerin war ich später auch häufig mit meinen Schülern in den Pilzen.
Wie steht es insgesamt um die Pilzberatung im Burgenlandkreis?
Nothnagel: Viele Pilzberater sind schon relativ alt. Mit 90 Jahren bin ich ja auch nicht mehr die Jüngste. Aber in Weißenfels gibt es leider noch keinen Nachfolger für mich. Es wäre schön, wenn sich auch Jüngere dafür interessieren würden.
Welchen Pilz essen Sie selbst am liebsten?
Nothnagel: Ich mag besonders gern Pfifferlinge. Aber die wachsen in der Gegend nicht so häufig. Der Frostschneckling mit seinem kräftigen Aroma schmeckt mir gut.
Und wie bereiten Sie die Pilze zu?
Nothnagel: Am liebsten in Butter gebraten mit ein bisschen Speck oder Zwiebeln und etwas Salz und Pfeffer. Aber von allem nicht zu viel. Man soll schließlich die Pilze noch schmecken.
Haben Sie denn Hoffnung, dass in diesem Jahr noch Pilze wachsen?
Nothnagel: Natürlich. Bisher haben wir noch jedes Jahr Pilze gefunden, selbst wenn es manchmal nicht so viele waren. Ich bin optimistisch für die Hauptsaison, sie wird gewiss noch einiges bringen.
Pilzberatung Weißenfels: Ute Nothnagel. Pestalozzistraße 3, 06667 Weißenfels. Telefon: 03443/304695. Beratung: Montags, Mittwochs und Sonnabends von 16 bis 17 Uhr. Telefonische Anfragen auch außerhalb dieser Zeiten. (mz)