Neues Buch von Martin Wimmer Neues Buch von Martin Wimmer: Weißenfelser Bühnenkultur zum Nachlesen

Weißenfels - Eine wahre Fundgrube an kulturellen Schätzen ist seine Geburtsstadt Weißenfels - davon ist Martin Wimmer überzeugt. Diesem Kulturschatz hat er nun ein Buch gewidmet, welches im Februar im Verlag Ille & Riemer erscheinen wird.
„Es ist, praktisch gesehen, ein Buch für eine Zeitkapsel“, beschreibt Martin Wimmer die Intention seines Buches. Es stellt eine Zusammenfassung dar, welche momentan aktive aber auch vergangene Bühnen-, Kultur- sowie Musik- und Theaterprojekte zusammenbringt wie ein kleines Handbuch.
„Weißenfels ist wirklich eine Musik- und Theaterstadt, aber die wenigsten wissen das und wie vielfältig dieser Bereich ist“, sagt der Student, der seine Geburtsstadt verlassen hat und in Mainz ein Studium der Theaterwissenschaft aufgenommen hat. „Ich habe mich bei den Recherchen auf die Amateure spezialisiert, die Profis aber nicht ausgeschlossen“, räumt er ein. Dabei möchte er aber den Amateuren, nicht ihr Können absprechen, sondern diese gerade hervorheben. „In Weißenfels lebt die Kultur von denjenigen, die diese nicht hauptberuflich ausführen“, erzählt Wimmer weiter. Zudem findet er, dass deren Leistung oft nicht wertgeschätzt wird, weil sie eben aus der eigenen Stadt kommen und nicht aus Hamburg oder Berlin.
Wimmer selbst ist jahrelang als Laienschauspieler auf den Bühnen der Saalestadt unterwegs gewesen und hat unter anderem auch sich im Schauspiel in Hannover und Karlsruhe ausbilden lassen. Auch als Schriftsteller ist der junge Mann tätig geworden. Zwei seiner Komödien sind bereits im Dessauer Machtwortverlag erschienen. Aus dieser Zeit ist Wimmer besonders im Kopf geblieben, dass die Bühnenkulturen sich hier schnell verändern und neu erfinden können. Allerdings kennt er den Satz „Was, so etwas gibt es hier?“ sehr gut.
Geschmäcker sind verschieden
„Im Bewusstsein der meisten Weißenfelser und derer in der Umgebung ist vermutlich eine solche Vielfalt nicht verankert. Das ist an sich nichts Schlimmes, denn Geschmäcker sind eben verschieden“, berichtet der 24-Jährige. Mit dem Buch möchte er genau diese unbekannten Künstler näherbringen. „Vielleicht können sich so neue Welten und Möglichkeiten bei Veranstaltungen auftun und eine Zusammenarbeit wird gestartet“, sagt Wimmer hoffnungsvoll. Denn gerade darin sieht er das Potenzial unterschiedlichen Künstler und Vereine. Aber ohne eine öffentliche Präsenz bleiben die meisten der großen Menge unbekannt.
Um jedes künstlerische Lager abzudecken, hat Wimmer eine, wie er sagt, kuriose Zusammenstellung der Künstler gewagt. „Wo findet man die Barockmusiker der Weißenfelser Hofkapelle mit der Dark-Metal-Band Distrust und dem Volksmusikstar Sven Meisezahl vereint“, fragt er ernsthaft. Ihm ist selbstverständlich klar, dass auch er nicht alle Vereine und Künstler erfasst haben wird. „Zum einen liegt das an der schnellen Entwicklung von Projekten, andererseits auch daran, dass nicht jeder auf meine Anfrage reagiert hat“, erzählt Wimmer.
Seit 2012 hat er mit den Gruppen und Künstlern Interviews geführt und deren Intentionen und Entwicklungen schriftlich erfasst. November 2015 hat Wimmer das Buch vollendet. Dem Zufall sei Dank ist Jörg Riemer vom Leipziger Verlag Ille & Riemer auf ihn zugekommen und hat ihm angeboten es praktisch kostenlos für ihn drucken zu lassen. Auch übernimmt der Verlag alle anfallenden Kosten für den Vertrieb. „Ich bin schon stolz darauf, in diesem Verlag verlegt zu werden, schließlich ist er auf Wissenschaft und Geschichte spezialisiert. Ich werde also mit meinem kulturellen Thema auffallen“, sagt Wimmer lächelnd. (mz)