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Neue Perspektive im Westen Neue Perspektive im Westen: Welche Pläne der Investor für leere Schule in Weißenfels hat

Von Andreas Richter 05.07.2018, 06:00
In diesem zu DDR-Zeiten entstandenen Schulgebäude in Weißenfels soll das neue Wohnheim entstehen.
In diesem zu DDR-Zeiten entstandenen Schulgebäude in Weißenfels soll das neue Wohnheim entstehen. Peter Lisker

Weißenfels - Am ehemaligen Schulgebäude in Weißenfels-West tut sich etwas. Wie Ralf Müller, Geschäftsführer der gemeinnützigen Integra Weißenfelser Land GmbH, jetzt informierte, sollen in diesen Tagen die Bauarbeiten für die Errichtung eines Wohnheims für hilfsbedürftige Menschen beginnen. „Wir haben zum 1. Juni dieses Jahres die Baugenehmigung von der Stadt erhalten“, sagte Müller.

Die Vorbereitung des Bauvorhabens der Integra hatte länger gedauert als ursprünglich geplant. Nachdem sie das ehemalige Schulgebäude vom Burgenlandkreis gekauft hatte, hatte die Integra bereits im Juni vergangenen Jahres einen Bauantrag bei der Stadt gestellt. Zunächst rechnete Müller mit einem Baubeginn im November 2017. Doch die Bearbeitung des Bauantrages bei der Stadt sollte unter anderem aufgrund statischer Probleme ein Jahr dauern.

Das Gebäude in Nachbarschaft zur Inge-Schanding-Sporthalle war zu DDR-Zeiten Standort einer Oberschule. Nach der Wende hatte dort zunächst das West-Gymnasium, später Augustus-Gymnasium, seinen Sitz. Nach dem Zusammenschluss der beiden Weißenfelser Gymnasien wurde das Gebäude als drittes Haus des Goethegymnasiums genutzt.

Nachdem das Haus bereits zwischenzeitlich leer stand, zogen im Februar 2011 noch einmal Schüler in der Thomas-Müntzer-Straße ein. Weil die Beuditzschule saniert wurde, diente der Bau zwei Jahre lang als Ausweichquartier für die Mädchen und Jungen aus dieser Bildungseinrichtung. Seitdem steht das Haus endgültig leer und war in der Vergangenheit auch Opfer von Zerstörungswut geworden.

Nun also eine neue Perspektive für das Haus. Entstehen sollen 44 Wohnheimplätze, eine Tagespflege und therapeutische Angebote. „Wir wollen ein neues Wohnangebot für Behinderte schaffen, die aus dem Arbeitsprozess ausscheiden“, so Müller. Die Integra betreibt derzeit unter anderem Wohnheime für Behinderte in der Beuditzstraße und in Prittitz. Die Bewohner sind tagsüber in Werkstätten der Integra beschäftigt. Scheiden Ältere aus dem Arbeitsprozess aus, dann müssten sie auch diese Wohnheime verlassen.

In die neue Einrichtung will die Integra rund 4,5 Millionen Euro investieren. „Ich hoffe, dass wir die Kosten angesichts der gestiegenen Baupreise in diesem Rahmen halten können“, so der Geschäftsführer. Mit der Vollendung des Bauvorhabens rechnet er Ende 2019/Anfang 2020. (mz)