Neue Architektur für Hohenmölsen Neue Architektur für Hohenmölsen: Wohnen im Zentrum

Hohenmölsen - Mehr als elf Millionen Euro sind im vergangenen Vierteljahrhundert in Hohenmölsen in die Stadtsanierung geflossen. Ein gewaltiger Brocken Geld, dennoch gibt es in der Stadt der drei Türme durchaus noch Flecken, wo Veränderung gut tun würde. Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) machte am Freitagnachmittag keinen Bogen darum und freute sich umso mehr, dass über den Architektenwettbewerb „Mut zur Lücke“ der Weg bereitet wurde, einen Schandfleck zu beseitigen und zentrumsnahes Wohnen möglich zu machen.
Bislang versperrt ein Zaun den Blick auf rund 1.000 Quadratmeter Land, und dies mitten in der August-Bebel-Straße. Eigentümer ist Berndt Henseleit, der sich nun freuen kann, denn über den Architektenwettbewerb liegen zwei überaus interessante Gestaltungspläne vor, mittels derer die vorhandene Lücke durch Bebauung geschlossen werden könnte. Beteiligt hatten sich fünf Architektenbüros. Die Jury wählte keinen Sieger, doch mit dem Naumburger Architekten Maurice Ihle und Erik Zein aus Osternienburg zwei Vizepreisträger. Der Grund: Beiden Beteiligten wurde hohes Niveau bescheinigt, doch die Entwürfe müssen noch nachgebessert werden.
Für den 39-jährigen Maurice Ihle, der sich zum dritten Mal an dem Wettbewerb beteiligte, ist es die erste Preisverleihung. Sein Projekt hat er in drei geschlossene Baukörper gepackt, die Raum für insgesamt acht Zwei- bis Vierraumwohnungen bieten. Das kubistisch anmutende Haus ist im Erdgeschoss barrierefrei. Es gibt einen Gemeinschaftsgarten mit dem bereits vorhandenen Nussbaum und acht Stellplätze.
Erik Zein (36), der bereits in Burg einen ersten Platz im Wettbewerb belegte, überraschte mit seinem Entwurf vor allem durch eine lichtdurchflutete Fassade und aufgefächerte Grundrisse der großen Wohnungen. „Ich würde mich freuen, wenn es weiter geht“, war von Petra Heise, Geschäftsführerin der Architektenkammer Sachsen-Anhalt, zu hören. Aus dem 2014er-Wettbewerb wurde jede zweite Idee umgesetzt. (mz)
Die Entwürfe sind bis zum 19. Oktober im Haus für Stadtgeschichte in Hohenmölsen Montag und Mittwoch, 9 bis 15 Uhr, Dienstag und Donnerstag, 9 bis 16 Uhr sowie Freitag, 9 bis 13 Uhr zu sehen.
