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Frühling Naturfreunde haben ersten Storch in Weißenfels gesichtet

Das Nest im Fliederweg/Ecke John-Schehr-Weg in Weißenfels ist erneut bezogen worden. Nicht nur die Anwohner freuen sich über die neuen Nachbarn.

Von Andrea Hamann-Richter 01.04.2024, 10:00
 Die Nisthilfe im Fliederweg/Ecke John-Schehr-Weg hat im vergangenen Jahr das erste Mal ein Storchenpaar bezogen. Jetzt ist wieder ein Storch da.
Die Nisthilfe im Fliederweg/Ecke John-Schehr-Weg hat im vergangenen Jahr das erste Mal ein Storchenpaar bezogen. Jetzt ist wieder ein Storch da. Foto: Fischer

Weißenfels/MZ. - Ein Storch hat dieser Tage das Nest im Weißenfelser Fliederweg/Ecke John-Schehr-Weg bezogen. „Am 6. März habe ich ihn das erste Mal gesehen“, sagt Gabriele Fischer. Sie wohnt in der Nähe und kann das Geschehen auf dem Strommast gut beobachten. „So zeitig hatte ich ihn gar nicht erwartet“, sagt die Frau. Denn jener Storch, der sich dort im vergangenen Jahr das erste Mal erfolgreich niedergelassen hatte, sei erst Ende April eingekehrt, sagt die Weißenfelserin. Sie steht in engem Kontakt mit Hubert Mayer vom Regionalverband Saale-Elster des Naturschutzbundes (Nabu). Der Fachmann hatte zunächst zur Vorsicht geraten. Denn es hätte durchaus sein können, dass sich das Tier nur auf der Durchreise befand und in Weißenfels eine kurze Pause eingelegt hat.

Warten auf den Partner?

Nun scheint es aber so, als hätte der Storch sich tatsächlich häuslich niedergelassen. Denn er habe das Nest verteidigt und das sei zum Teil richtig harte Arbeit für das Tier gewesen, sagt Gabriele Fischer. Es kamen in den ersten Tagen nämlich noch weitere Konkurrenten zum Horst geflogen. Wenn er sich in Sicherheit wiegt, so ihre Beobachtung, unternimmt er Flüge, um sich Nahrung und Material für den weiteren Nestbau zu beschaffen. „Er bastelt nämlich schon daran herum“, hat Gabriele Fischer beobachtet und vermutet, dass das Tier auf seine bessere Hälfte wartet. Laut Hubert Mayer haben wohl andere Anwohner in den vergangenen Tagen abends dort vermutlich sogar schon ein weiteren Storch gesehen - vielleicht ein potenzieller Partner? Er selber wolle diese Beobachtungen aber noch nicht bestätigen.

Unklar ist noch, ob es sich bei dem aktuellen Tier um einen der vorherigen Störche handelt. 2022 hatte das erste Mal ein Paar versucht, ein Nest auf dem Strommast zu bauen. Das Vorhaben scheiterte, der Vogel flog davon. 2023 wurde eine Nisthilfe auf dem Mast errichtet. Noch im selben Jahr wurde es von einem nächsten Storchenpaar bezogen. Es gab sogar Nachwuchs. Die Kennnummern dieser Vorgänger ergaben, dass einer der ersten Störche von 2022 aus der Nähe von Tabor in Tschechien und eines der Tiere von 2023 aus Bautzen stammte.

„Uns treibt die Neugier an“

Herkunft und Geschlecht des aktuellen Storches konnten noch nicht geklärt werden. Hubert Mayer hofft, die Nummer an seinem linken Fuß zeitnah ablichten zu können. „Uns treibt die Neugier an“, sagt der Naturfreund. Für ihn sind die Beobachtungen der Anwohner sehr wertvoll und er ist dankbar, dass sie die Nabu-Fachleute verlässlich auf dem Laufenden halten. Für Anwohner wie Gabriele Fischer gehört die gefiederte Nachbarschaft schon längst zum Leben dazu. Sie hofft, dass es auch in diesem Jahr wieder zu einer Familiengründung kommt. Der Storch sei jedenfalls eine gute Partie, findet sie. Er sei eben „einfach ein schöner Vogel.“