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Nachruf Elke Peschke Nachruf Elke Peschke: Weißenfelser Unternehmerin erliegt schweren Krankheit

Von Andrea Hamann-Richter 23.12.2019, 11:45
Die Weißenfelser Unternehmerin Elke Peschke ist am 7. Dezember einer Krebserkrankung erlegen. Sie wurde 61 Jahre alt.
Die Weißenfelser Unternehmerin Elke Peschke ist am 7. Dezember einer Krebserkrankung erlegen. Sie wurde 61 Jahre alt. Simon Werbung

Weißenfels - Menschen kannten Elke Peschke vom „Ambiente“, ein Geschäft an der Jüdenstraße von Weißenfels. Sie erlebten eine dynamische Frau, die Weine, Whiskey, Antipasti, Sekt oder Schokolade verkaufte. Was nur wenige wussten: Elke Peschke hatte Krebs. Am 7. Dezember verlor sie den Kampf gegen die Krankheit. Elke Peschke verstarb. Sie wurde 61 Jahre alt. Zurück lässt sie ihren Mann Udo und eine Tochter.

Udo Peschke wich nicht von ihrer Seite, hielt bis zum Schluss die Hand seiner Frau, mit der er mehr als zwei Jahrzehnte seines Lebens teilte. Beide hatten sich in der Mitte ihres Lebens kennengelernt. Es war unwahrscheinlich, dass sie sich vorher getroffen hätten, denn Udo Peschke wuchs im Westen und Elke Peschke im Osten Deutschlands auf. Sie war in Weißenfels geboren worden, besuchte die Schule, lernte den Beruf der Sekretärin und wurde Mutter einer Tochter. Ihr Leben war gut.

„Das Leben - es hat uns zueinander geführt“

„Das Leben - es hat uns zueinander geführt“, sagt ihr 77-jähriger Mann. Sie lernten sich nach der Wende kennen, als Udo Peschke nach Halle zog und Mitarbeiter für den Weinvertrieb suchte, für den er arbeitete. Ihm wurde die Weißenfelserin empfohlen. Beide wurden erst Kollegen und dann ein Paar. Udo Peschke bekam wenig später das Angebot, einen Weinvertrieb in Berlin aufzubauen. Sie zogen in die Bundeshauptstadt. „Wir haben zusammen gearbeitet, zusammen gelebt und nach zwei Jahren geheiratet,“, sagt Udo Peschke.

Ein Besuch bei Freunden in Schleswig Holstein änderte den Weg erneut. Sie wollten sich dort auch niederlassen und waren in der Region lange Jahre zuhause. Schließlich zog es Peschkes zurück nach Berlin. Sie wollten näher bei Elke Peschkes Eltern sein, die in Weißenfels wohnten. Die Pendelei zwischen den beiden Städten nahm jedoch immer mehr zu, ebenso wie der Wunsch der Frau, zurück in die Stadt zurück zu ziehen, in der ihr Leben begonnen hatte. Sie wollte das „Ambiente“ eröffnen.

„Es war der Traum meiner Frau und dadurch auch mein Traum“

Ihr Mann war einverstanden. „Es war der Traum meiner Frau und dadurch auch mein Traum“, sagt Udo Peschke. Das Paar fand geeignete Geschäftsräume und in der Nähe sogar noch eine passende Wohnung. 2015 eröffneten sie ihr Geschäft.

Da war Elke Peschke schon krank, was die Frau aber nicht davon abhielt, ihren Traum trotz Chemotherapien und Bestrahlungen zu leben. Wichtig sei es ihr immer gewesen, dass sich die Menschen in dem Geschäft wohlfühlen, sagt der 77-Jährige. Vielleicht lag das auch daran, dass sie in den Jahren das Interesse für die Innenarchitektur für sich entdeckte. Sie las Wohn- und Gartenzeitschriften, richtete das Geschäft ein und gestaltete liebevoll den dazugehörigen kleinen Innenhof. „Sie hatte die Krankheit akzeptiert, gewusst, es geht trotzdem weiter, und gehofft, dass vielleicht irgendwann ein Stillstand des Krebs erreicht wird“, sagt Udo Peschke.

Vor zwei Jahren erneuerten sie ihr Eheversprechen

Vor zwei Jahren erneuerten sie ihr Eheversprechen. Es war immer Elke Peschkes Wunsch gewesen, noch einmal „Ja“ zu ihrem Udo zu sagen und das in der Lutherkirche in Weißenfels, die sie aus ihrer Kindheit kannte. „Wir waren hier angekommen“, sagt er. Zum Ende dieses Jahres ging es Elke Peschke immer schlechter. Schließlich kam sie ins Krankenhaus. Ihr Mann war immer an ihrer Seite - bis sie schließlich einschlief. „Friedlich“, sagt er. Sie sei mit sich im Reinen gewesen, sagt er.

Udo Peschke führt das „Ambiente“ im Sinn seiner Frau weiter und erfährt dort auch viel Mitgefühl. Menschen würden kommen und mit Gesprächen trösten, sagt er und er fügt an, dass er mit so viel Zuspruch nie gerechnet hätte. Das fange ihn auf, denn da ist eine Leere, seitdem seine Elke nicht mehr da ist. Vor einem Jahr hatte sich die zu der Zeit 60-Jährige übrigens noch taufen lassen. Das sei ihr wichtig gewesen, sagt Udo Peschke, denn er selber ist auch getauft. „Sie wollte sichergehen, dass sie in den gleichen Himmel kommt wie ich.“ (mz)