Nach Zerstörung Nach Zerstörung: Neue Futterkrippe für den Muttlauer Forst ist fertig

Weissenfels - Es duftet auf dem Hof der Weißenfelser Jugend- und Jugendeinrichtung das Boot nach frischem Fichten- und Tannenholz. Er zieht von der neuen Futterkrippe her über den Platz der von der Interessengemeinschaft Bildung-Leuna-Merseburg (IBLM) getragenen Einrichtung. Daneben steht Bernd Kallies. Er schaut auf diesen Prototyp. Denn vorher hat der bei der IBLM tätige Tischler so etwas noch nie gebaut.
Das war aber nötig. Der Grund lag darin, dass vor einigen Wochen eine Futterkrippe im Muttlauer Forst zerstört wurde. Das ist ein Landschaftsschutzgebiet am Gewerbegebiet nahe der Käthe-Kollwitz-Straße. Dort hatte der Stadtjäger Armin Deubel den Schaden damals entdeckt. Bei der IBLM nachgefragt, sicherten die Jugendsozialarbeiter zu, eine neue zu bauen. Das sollte eigentlich in Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen und den seit einiger Zeit dort anzutreffenden Flüchtlingen geschehen.
Erstmals so ein Modell gebaut
In der Praxis sah es dann doch etwas anders aus, aber das war nicht zu ändern. „Ich hatte mein Werkzeug auf meiner Arbeitsstelle in Leuna und da musste ich die Futterkrippe dann auch konstruieren“, sagt Bernd Kallies. Das war übrigens gar nicht so einfach. Er selbst hatte so ein Modell noch nie gebaut. Also schaute der Mann im Internet nach, wie eine solche Konstrukt überhaupt aussieht. Anschließend machte sich das Fachwissen des 58-Jährigen bezahlt. Er schätzte, wie groß die Raufe sein muss, damit genügend Futter hineinpasst und die Tiere des Waldes auch an ihre Nahrung herankommen. Anschließend schnitt der Mann die einzelnen Holzteile zu. Die packte er in sein Auto und fuhr damit zum Boot nach Weißenfels. „Zusammengebaut hätte ich sie nie hierher transportieren können“, sagt er.
Auf dem Hof setzte der Tischler dann den Bausatz zusammen. Helfen konnte ihm auch dabei keiner. Zum einen musste er selbst sehen, wie die Teile zueinander passen. Außerdem wollte er nicht, dass sich jemand vom Boot beim Zusammenbau verletzt. Da trug er das Risiko lieber allein.
Krippe braucht noch einen Wetterschutz
Kräftig klopft er mit der Hand auf die zusammengezimmerten Balken. „Das hält. Bei mir ist noch nichts zusammengebrochen“, sagt Bernd Kallies. Nun muss die Krippe noch mit einem Wetterschutzmittel gestrichen werden. Hierbei hoffen die Initiatoren wiederum auf das Fachwissen von Armin Deubel. Denn es soll eine Schutzschicht sein, die den Tieren und der Natur nicht schadet.
In den kommenden Tagen will der Stadtjäger zum Boot gehen und sich das Ergebnis ansehen. Als er am Telefon erfuhr, dass die Krippennachfolgerin fertig ist, war der Mann begeistert. „Das ist ja wunderbar“, sagte er. Denn die zerstörte Raufe war zwar nach ihrer Entdeckung schnell und unkompliziert von den Mitgliedern der Weißenfelser Jugendwehr repariert worden. Weil sie aber schon etliche Jahre auf dem Buckel hat, zerbrach sie nun an anderen Stellen. Ist die neue Raufe mit dem Anstrich versehen, wird sie an die Stelle ihrer Vorgängerin gesetzt. (mz)