Nach Schießerei in der Hospitalstraße Nach Schießerei in der Hospitalstraße in Weißenfels: Weißenfelser schießt mit Langwaffe

Weißenfels - Am Tag nach der Schießerei erinnert in der Weißenfelser Hospitalstraße nichts mehr an die Tat - doch für einige Anwohner ist sie nach wie vor präsent. „Ich habe in der Nacht zwei Schüsse gehört und bin aufgeschreckt“, sagt eine Frau, die einige Häuser weiter wohnt, als sie am Tatort vorbeigeht.
Dort hatte ein Polizeibeamter in der Nacht von Samstag zu Sonntag einen 30-Jährigen angeschossen, nachdem dieser selbst einen Schuss aus einer Waffe abgegeben hatte. Dabei handelte es sich um eine Langwaffe, die sichergestellt wurde, informiert Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang. Darunter fallen laut Waffengesetz Gewehre und weitere Schusswaffen, die eine Gesamtlänge von 60 Zentimetern überschreiten.
Schießerei in Weißenfels: Landeskriminalamt sichert Spuren
Wie der Gesundheitszustand des angeschossenen Mannes ist, war am Montag nicht zu erfahren. Ebenso wenig, wie es den Polizeibeamten geht und ob sie wieder im Dienst sind. Weder das Polizeirevier in Weißenfels, noch die Polizeiinspektion Magdeburg, die die Ermittlungen übernommen hat, geben weitere Auskünfte.
„Wenn die Beamten keine physischen oder psychischen Schäden davongetragen haben, gibt es keine Veranlassung, sie vom Dienst freizustellen“, sagt Hans-Jürgen Neufang. Die Mitarbeiter des Landeskriminalamts haben die Spuren gesichert. Nun müssen die Zeugen vernommen und deren Aussagen mit der Schussrichtung objektiv in Einklang gebracht werden, erklärt der Staatsanwalt das weitere Vorgehen.
Schießerei in Weißenfels: Wie fühlen sich die Menschen, die in der Umgebung wohnen?
Doch wie fühlen sich die Menschen, die in der Umgebung wohnen? Die eingangs erwähnte Anwohnerin ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Diese lasse sie vorerst nicht allein auf die Straße. „Es ist schon krass, was hier abgeht. Ich fühle mich unsicher und habe auch Angst, am Tag durch die Stadt zu gehen“, sagt sie kopfschüttelnd.
„Angst habe ich keine“, sagt ein weiterer Anwohner. Dennoch merkt er an, dass die Weißenfelser Neustadt keine sichere Gegend sei. Von den Schüssen habe er nichts mitbekommen, seine Wohnung liege aber auch zur anderen Seite. „Außerdem hört man hier öfter mal einen lauten Knall. Die Böller aus dem Ausland sind ja ähnlich laut wie Schüsse“, ergänzt er. (mz)

