Nach Einbruch in Lützen Nach Einbruch in Lützen: Droht der Werkstatt das Aus?

LÜTZEN/MZ - „Ich kann dicht machen“, sagt Steffen Rauch betroffen. Der Einbruch in seine Kfz-Werkstatt in der letzten Woche macht dem Lützener Geschäftsmann schwer zu schaffen. Aus einer seiner Hallen im Ellerbacher Weg haben unbekannte Täter in der Nacht zum vorigen Mittwoch Reifen, Schweißgeräte, Spezialwerkzeuge, eine Reifenaufzugmaschine sowie Öl gestohlen. Nicht, was ihnen gerade in die Hände kam, sondern gezielt ausgewählt. So zum Beispiel sehr spezielle Alu-Radsätze für BMW und Mercedes, die neu mehrere tausend Euro kosten, Spezial-Öle, die extra in einem Panzerschloss eingelagert waren. Die 20?000 Euro, auf die der 66-Jährige den Schaden zunächst geschätzt hat, könnten gar nicht reichen, die Folgen des Einbruchs zu beziffern.
Hilfe von Mitmenschen
Ein wenig neuen Mut hat der Mann aus der Hilfsbereitschaft geschöpft, die ihm Lützener entgegengebracht haben. Da drückt ihm, gerade als die MZ vor Ort ist, eine Frau einen Briefumschlag in die Hand, verbunden mit der Hoffnung, er möge doch das Geschäft nicht aufgeben. Berufskollegen von der Werkstatt Schubert haben mit Werkzeug ausgeholfen. „Sonst hätten wir gar nicht weiterarbeiten können“, sagt Rauch. Denn es stehen immer Fahrzeuge in der Werkstatt, für ihn und zwei Mitarbeiter genug Arbeit, um davon zu leben. Der Chef könnte sich ja durchaus schon zur Ruhe setzen und würde es vielleicht auch tun, wenn er einen Nachfolger findet. Doch müsste ein Käufer auch seinen mit 58 Jahren Jüngsten im Team übernehmen. „Man trägt als Unternehmer auch eine Verantwortung für die Beschäftigten“, so Rauch.
Bereits der vierte Einbruch
Als erstes hat er jetzt in der Halle eine Alarmanlage installiert. Wie er den bereits entstandenen Schaden ausgleichen soll, ist ihm im Augenblick noch unklar. Schon drei Einbrüche hat er in der Vergangenheit verkraften müssen. Die zwei- bis dreitausend Euro Schaden hat er jedes Mal wieder herausarbeiten können, doch 20?000 Euro kann er jetzt nicht so ohne weiteres aufbringen. Neue Räder wird er wohl aber von seinem Geld kaufen müssen. Die Versicherung tritt nicht für den Schaden ein, nur für den, der an zwei Türen entstanden ist, die mit Gewalt aufgebrochen wurden. Die Eigentümer werden in wenigen Wochen kommen und auf die Sommerbereifung umstellen wollen. Bis dahin muss etwas geschehen sein. „Vielleicht finden wir die Kerle“, das ist Rauchs Hoffnung.
Täter haben Spuren hinterlassen
Mit Freunden und Bekannten will Rauch jetzt auch selbst etwas rausbekommen. Schließlich hat das nach dem Buggydiebstahl in Weißenfels auch geholfen. Dem Handwerker ist klar: Wer sich da bei ihm in der Nacht bedient hat, war da nicht das erste Mal in der Werkstatt. Die Täter haben in der Nacht Licht genutzt und müssen mit einem Transporter gekommen sein. Der hat Spuren hinterlassen. Vielleicht hat jemand aus der Umgebung auch Beobachtungen gemacht, die Rauch weiterhelfen können.
