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Mit 17 ins Ausland Nach dem Abitur ins Ausland: Junger Weißenfelser unterrichtet Kinder in Mexiko

Von Andreas Richter 15.07.2017, 09:00
Roman Gärtner hat auf der Landkarte sein Abenteuerziel eingekreist.
Roman Gärtner hat auf der Landkarte sein Abenteuerziel eingekreist. Michael THomé

Weißenfels - Wenn diese Zeilen erscheinen, dann steht Roman Gärtner nur noch wenige Stunden vor seinem großen Abenteuer. Am Freitag fliegt der 17-Jährige aus Weißenfels von Frankfurt/Main über Paris nach Mexiko-Stadt. Ein 36-Stunden-Trip in Richtung Westen, der Zeit in Mitteleuropa sieben Stunden hinterher. Sein Ziel: die 25.000-Einwohner-Stadt Puerto Escondido an der mexikanischen Pazifikküste, bei Touristen vor allem als Surfer-Paradies bekannt.

Junger Abiturient aus Weißenfels sucht das Abenteuer in Mexiko

Doch der junge Weißenfelser fährt nicht zum Surfen an die mexikanische Küste. „Ich bin schon ganz schön aufgeregt“, gesteht der junge Mann. Gerade hat er sein Abitur an der Landesschule Pforta abgelegt. Ab Oktober will er Jura oder Politikwissenschaften studieren. Doch bis dahin? Wie viele seiner Altersgefährten umtreibt auch Roman Gärtner die Lust, zwischen Schule und Studium noch etwas Besonderes zu erleben.

Doch es sind nicht Dauerbrenner wie Australien oder Irland, die den Weißenfelser reizen. „Ich wollte das Besondere, das Abenteuer“, sagt er und ist gespannt auf Mexiko, das mit dem Ruf leben muss, eines der gefährlichsten Länder der Erde zu sein.

Roman Gärtner aus Weißenfels will in Mexiko Kinder Englisch beibringen

Doch nicht nur pure Abenteuerlust treibt den jungen Mann nach Mittelamerika. Immerhin lernt er seit der 9. Klasse spanisch, hat an der Schule den Leistungskurs Englisch belegt. Nun will er seine Sprachkenntnisse in der Praxis testen. Acht Wochen lang wird er vormittags an einer Grundschule Englisch unterrichten. Ein Angebot, das es an der Bildungseinrichtung für Mädchen und Jungen aus einem teils schwierigen sozialen Umfeld sonst so nicht gibt.

Auch für den Umgang mit den Kindern hat sich Roman Gärtner vorher das nötige Rüstzeug geholt. In den letzten drei Jahren hat er ehrenamtlich Jüngeren, die Probleme mit dem Lernen haben, Nachhilfeunterricht gegeben, unter anderem an einer Rehabilitationseinrichtung. „Ich will mich dabei auch selbst herausfordern“, sagt Roman zu seiner Motivation.

Roman Gärtner aus Weißenfels will etwas Sinnvolles für Kinder in Mexiko tun

Eine Herausforderung war allein schon die Vorbereitung des Trips nach Mexiko. Weil er noch nicht volljährig ist, hielten sich die Möglichkeiten für eine Tätigkeit im Ausland in Grenzen. Nach langer Recherche im Netz stieß der Weißenfelser schließlich auf den Anbieter Praktikawelten, der weltweit unter anderem Auslandspraktika, Freiwilligenarbeit und Sprachreisen für und mit jungen Leuten organisiert.

Das Angebot, für acht Wochen Kinder im Vor- und Grundschulalter in Mexiko zu unterrichten, war für ihn dabei besonders reizvoll. „Ich wollte kein Umweltprojekt“, sagt er. Die eigenen Sprachkenntnisse verbessern, etwas Sinnvolles für Kinder tun, deshalb vor allem zieht es ihn nun nach Mexiko.

Auch nach dem Unterricht am Vormittag wird der Weißenfelser ausreichend Gelegenheit haben, tief in den Alltag der Mexikaner einzutauchen. Denn er wird in einer Gastfamilie mit vier Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 22 Jahren leben. Im Netz will er in den nächsten Wochen über sein großes Abenteuer berichten. (mz)