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Mit Musik rund um den See

Von Yvette Meinhardt 20.07.2008, 15:42

Pirkau/MZ - Mächtiges Gewimmel herrscht im Freizeitpark Pirkau. Pünktlich um 10 Uhr fällt der Startschuss zur 13. Auflage des Mondsee-Laufes. "Wir haben 70 Teilnehmer und damit bin ich recht zufrieden", sagt Frank Kramer vom gastgebenden Lauf- und Radsportverein (LRV) Weißenfels.

Die Bambinis gehen als Erste auf Tour. Mit gerade mal sieben Jahren gehört Claudia Aigner vom TSV Leuna zu den Jüngsten. "Eigentlich spiele ich Hockey", plaudert der Blondschopf. 1,31 Minuten braucht sie für die 400 Meter und gewinnt die kurze Strecke. Sie ist mit Angelique Schrimpf und einer kleinen Truppe Sportbegeisterter angereist. "Mein Herz schlägt für die Leichtathletik und wir machen viele Volksläufe mit", erzählt die 15-jährige Angelique und gewinnt als Einzelkämpfer in ihrer Altersklasse. Für John-Philipp Bartholomäi gibt es keine Konkurrenz. Nach 15,56 Minuten ist er der Erste über die 4,8 Kilometer. Der Schüler aus Teuchern absolvierte gerade ein dreitägiges Training an der Sportschule in Halle, zu der er nach den Sommerferien wechselt. "Eigentlich sollte er jetzt drei Wochen Ferien machen, doch wenn irgendwo ein Lauf stattfindet, ist er einfach nicht zu halten", sagt seine Mutter Sindra Bartholomäi.

Sein Vater Steffen Bartholomäi startet über die 11,2 Kilometer und kommt bei den Senioren M 40 auf den dritten Platz. Auf dieser Distanz ist Vorjahressieger und Pokalverteidiger Detlef Beier (LC Auensee Leipzig) der Schnellste. "Es war ein gutes Rennen", sagt Christiane Hörtzsch (SG Chemie Zeitz), die Siegerin über 4,8 Kilometern bei den Frauen. Eigentlich läuft die

27-Jährige am liebsten bei Regen. Doch wenigstens war es am Sonnabend nicht so warm. Über einen Schulwettkampf kam die junge Frau aus Hollsteitz einst zur Leichtathletik, trainiert heute zwei-, dreimal die Woche und gewann gerade die sächsischen Hochschulmeisterschaften in Pirna. Sie studierte Sport in Halle und schloss danach ein Studium als Grundschullehrerin in Dresden an. "Ich warte jetzt auf meinen Einsatz. Im August möchte ich als Lehrerin beginnen", erzählt sie.

20 Jahre älter ist Annegret Beyer aus Gerstewitz. Sie war knapp drei Minuten langsamer als die Zeitzerin und gewann in ihrer Altersklasse. Mit Hörern im Ohr läuft sie ihre Runden. "Die Musik gibt mir zusätzlichen Schwung, dann bin ich gut drauf und bei schnellerer Musik lauf ich auch schneller", erzählt sie. Im Frühjahr startete sie bereits beim Marathon in Leipzig und beim Rennsteiglauf. "Mein schönstes Erlebnis war jedoch der Marathon in New York, den ich in 3,35 Stunden lief. Von 500 Frauen aus Deutschland belegte ich in unserer Nation den 14. Platz. Darauf bin ich stolz", sagt die 47-Jährige. Heute läuft sie ein- bis zweimal pro Woche und fährt gelegentlich gleich mal 63 Kilometer Rad, über Gerstewitz und Weißenfels bis Naumburg, Freyburg und zurück. Zuhause geht es dann gleich weiter mit Rasenmähen. "Zeit für Stillstand gibt es bei mir nicht", so Annegret Beyer von SFG Nellschütz.

Das Ereignis wurde von zwei Notfällen überschattet. Zuerst wurde ein Schüler nach Laufende mit Verdacht auf Blinddarmentzündung ins Krankenhaus gebracht. Danach kam sogar der Rettungshubschrauber. "Ein 45-jähriger Starter aus Hohenmölsen fing auf der Strecke an zu taumeln und brach dann zusammen. Ein Sportfreund leistete Hilfe und alarmierte den Notarzt", sagt Organisator Frank Kramer. Später gab er Entwarnung, dem Mann gehe es besser.