Minister zeichnet magisches Viereck
Weißenfels/MZ. - Nein, Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) ging es in seinem Vortrag am Dienstagabend im Schütz-Saal des Hotel-Restaurants "Jägerhof" eigentlich um das große Ganze, um die Grundlinien einer nachhaltigen Finanzpolitik im Lande. Eine Stunde lang bewegte er sich dabei vor rund 40 Gästen aus regionaler Politik und Wirtschaft in einem "magischen Viereck". Skizzierte er doch jene vier Säulen, die seiner Ansicht nach für eine zukunftsorientierte Finanzpolitik von entscheidender Bedeutung sind: die Entwicklung der Bevölkerung, das Wirtschaftswachstum, die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt und schließlich die finanziellen Möglichkeiten.
Viel Zeit nahm sich Bullerjahn dafür, den Trend bei der Bevölkerung zu veranschaulichen. Dass wir immer weniger und im Durchschnitt immer älter werden, war allerdings nicht die neueste Nachricht des Abends. Da ließ Bullerjahns Bemerkung schon eher aufhorchen, dass viele Programme zur finanziellen Konsolidierung der Landkreise und Kommunen falsch aufgestellt seien, weil sie von konstanten Einwohnerzahlen ausgehen. Das Land werde hier noch genauer prüfen, so der Finanzminister. Wie nachhaltige Finanzpolitik denn nun aussehen soll, das sagte der oberste Geldhüter des Landes seinen Zuhörern zum Schluss. Ein Eckpunkt: das Personalentwicklungskonzept des Landes, das bis 2020 einen Abbau von 16 000 Stellen netto auf dann noch 45 600 Stellen vorsieht.
Nicht herum kam Bullerjahn in der anschließenden Diskussion um das heikle Thema Sparkassen-Fusion. Roswitha Heßmann, Vorstandsvorsitzende der Weißenfelser Kreissparkasse, berichtete über die geplante Fusion der beiden Sparkassen im neuen Landkreis Burgenland im Jahr 2009 und verband dies mit der Hoffnung, dass nicht etwa ein Jahr später eine Zusammenlegung der kommunalen Kreditinstitute in noch größeren Einheiten auf der Agenda steht. Bullerjahn konnte Heßmann hier nur halb beruhigen: Sicher nicht 2010, doch bis 2020 werde der Trend zu noch größeren Einheiten wohl auch an den Sparkassen nicht vorbei gehen.