Millionenschweres Bauprojekt Millionenschweres Bauprojekt in Weißenfels: So läuft der Neubau des Jobcenters an der Saalebrücke

Weißenfels - Mit umfangreichen archäologischen Grabungen hinter dem ehemaligen Sparkassengebäude beginnt im kommenden Jahr die Umgestaltung des gesamten Quartiers gegenüber der Weißenfelser Saalebrücke. Darüber hat am Mittwoch Thomas Jähnel, Leiter des Bauamtes beim Burgenlandkreis, informiert.
„Ein Grabungsteam wird bis zu 1,50 Meter tief in die Erde eindringen. Es werden einige wertvolle Funde vermutet, die interessante Aufschlüsse über die mittelalterliche Siedlungsstruktur in Weißenfels geben können“, sagte Jähnel bei einer Vorstellung des Bauprojekts im Naumburger Landratsamt. Die Dauer der Grabungen werde wesentlich davon abhängen, was die Archäologen zutage fördern.
12 Millionen Euro Umbau-Kosten
Die Archäologen werden das erste sichtbare Zeichen für eines der größten Bauprojekte des Burgenlandkreises in den nächsten Jahren setzen. In das 1934 errichtete und seit vielen Jahren leerstehende Gebäude gegenüber der großen Saalebrücke soll nach der Sanierung das Jobcenter des Burgenlandkreises einziehen.
Ende vergangenen Jahres hatte der Landkreis das Gelände gekauft. Die Umbau-Kosten werden auf rund zwölf Millionen Euro geschätzt. Darunter sind 4,5 Millionen Euro Städtebau-Fördermittel vom Land. Im November waren die Fördermittel für die Stadt bewilligt worden.
Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat beschlossen, den Um- und Neubau des Jobcenters mit Geld aus dem Fördermittelprogramm „Soziale Stadt“ zu fördern. Im kommenden Jahr soll zwischen Landkreis und Stadt eine Vereinbarung über die Weitergabe von Städtebau-Fördermitteln abgeschlossen werden.
Obwohl ein Neubau auf der grünen Wiese um etwa drei Millionen Euro billiger gewesen wäre, habe sich der Landkreis bewusst für den Ausbau des Standortes im Zentrum entschieden, sagte am Mittwoch Landrat Götz Ulrich (CDU) und fügte hinzu: „Wir können damit einen großen städtebaulichen Missstand in Weißenfels beseitigen.“
Die Kommune hatte sich zuvor viele Jahre lang vergeblich um eine Nutzungsvariante für das große Gebäude bemüht. Pläne für die Errichtung eines Gesundheits- und Dienstleistungszentrums an der Saalebrücke waren gescheitert.
Neben dem Ausbau des alten Gebäudes werden in den beiden Baulücken in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Neubauten entstehen. Das geht aus den aktuellen Planungen des Landkreises für das rund 2 500 Quadratmeter große Grundstück hervor, die Bauamtsleiter Thomas Jähnel auf der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Kreistages vorgestellt hat.
Baubeginn frühestens 2018
Für die Bauarbeiten, die frühestens im Jahr 2018 beginnen, werde die Nähe zur Saale eine große Herausforderung, sagte Jähnel. Aufgrund der Gegebenheiten werde der Keller des bestehenden Gebäudes nicht ausgebaut, für die beiden Neubauten sei eine Pfahlgründung vorgesehen.
Die zu errichtenden Häuser sollen sich sowohl in der Höhe als auch in der Fassadengestaltung an die bestehende Bausubstanz in der Altstadt anlehnen. Die Hauptzufahrt zum Gebäudekomplex werde von der Saalstraße aus geplant.
Nach Fertigstellung des neuen Standortes wird das Jobcenter, das derzeit in Weißenfels im Weg nach der Marienmühle am Rande der Stadt zu finden ist, mit etwa 150 Mitarbeitern umziehen. Derzeit nutzt die Behörde, die die Bezieher von Arbeitslosengeld II im Burgenlandkreis betreut, sieben verschiedene Objekte im Landkreis. Künftig sollen es nur noch drei Standorte sein, je einer in Weißenfels, Naumburg und Zeitz.
Wie Herwig Fischer, Leiter des Eigenbetriebes des Burgenlandkreises, bei der Vorstellung der Baupläne sagte, bereite man sich bereits jetzt auf den Einzug in die neuen Räumlichkeiten vor. So werde gegenwärtig von Papier- auf elektronische Aktenverwaltung umgestellt. (mz)