Millionen Bärchen Millionen Bärchen: Bei Argenta werden schon Naschereien fürs Fest produziert

Weißenfels - Wenn in gut hundert Tagen Heiligabend ist, dann kann es gut sein, dass da Schoko-Pinguine mit auf dem Gabentisch liegen. Die possierlichen Tierchen - als Trio, Duett oder ganze „Party-Bande“ - gehören zu den Neuheiten, mit denen die United Chocolate GmbH mit Sitz in Weißenfels in diesem Jahr im Wettbewerb um die Gunst der Käufer vertreten ist.
Schon im Juli wurden am hiesigen Standort, bekannt unter der Traditionsmarke Argenta, die ersten Naschereien fürs Fest produziert. Zwischendurch kommen immer wieder auch Produkte aus dem ganzjährigen Schoko-Sortiment vom Band. Anlagenfahrer Peter Richter kennt den Betrieb in der Naumburger Straße aus dem Effeff. Immerhin arbeitet er seit 2006 hier.
In einer Schicht wird jeweils ein Produkt hergestellt
In einer Schicht wird jeweils ein Produkt aus dem umfangreichen Angebot von Argenta hergestellt. In dieser Woche sind an zwei Tagen Schokoherzen dran. Peter Richter kennt die Dimensionen: In einer Acht-Stunden-Schicht werden 1,2 Tonnen Zutaten zu 105.000 Stück Herzen verarbeitet. In einem der Produktionsräume stapeln sich die bunten Formen aus Plaste. Mit einer speziellen Maschine können Schokolade, Milchcreme und Nougat zusammen in die Formen gegossen werden.
Bis Mitte November werden sie in dem Weißenfelser Traditionsbetrieb weiter für Weihnachten produzieren. Vertriebsmitarbeiterin Nadine Hesselbarth zeigt den Plan: Allein sechs Millionen Schoko-Bärchen in verschiedenen Varianten sollen die Produktionsstätte verlassen, oder 756.000 Weihnachtsglöckchen.
Deutschland, Europa und auch in die USA
„Unsere Produkte werden über unsere Handelspartner nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch in den USA vertrieben“, berichtet Vertriebsleiter Axel Dietrich. Für Weihnachten 2020 habe man Aufträge in den Größenordnungen vergangener Jahre erhalten. Und doch weiß er schon jetzt: „2020 wird eines der schlechtesten Jahre für den Absatz von Schokoladenprodukten sein.“ Was vor allem an Corona liegt.
Im Januar/Februar dieses Jahres haben sie auch bei Argenta noch ordentlich für Ostern produziert. Doch dann kam im März die Krise, größere Familientreffen waren zu Ostern nicht erlaubt, der Absatz von Naschereien zum Fest ging deutlich nach unten. Mittlerweile geht der Vertriebschef allerdings davon aus, dass sich das Ganze normalisiert und die Aufträge für Ostern 2021 einen ähnlichen Umfang erreichen werden wie zu Beginn dieses Jahres vor Corona.
„Wir finden kaum noch geeignete neue Mitarbeiter“
Doch nun richten sie den Blick erst einmal weiter auf Weihnachten. Und gerade in diesen Wochen wird ein Problem offensichtlich, das der Betrieb mit seinen knapp 60 Mitarbeitern schon seit Jahren hat: Das Unternehmen stößt immer wieder an personelle Grenzen. „Wir finden kaum noch geeignete neue Mitarbeiter“, bedauert Axel Dietrich.
Im Jahr 2018 haben Wolfgang und Ursula Dietrich den Familienbetrieb, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1935 zurückreichen, an die United Chocolate GmbH verkauft. Weitere Standorte der Gesellschaft befinden sich im niedersächsischen Cremlingen und in Polen. Die Inhaber wollen mit neuen Produkten weiter auf Nischen setzen. Neben der Produktionsstätte in der Naumburger Straße gibt es in Weißenfels einen Werksverkauf in der Zeitzer Straße. Auch dort haben sie Weihnachten fest im Blick: Am 22. November ist von 13 bis 18 Uhr ein verkaufsoffener Sonntag geplant. (mz)
