Luftmatratzen kühlen Schwerkranke
Zorbau/MZ. - Das spezielle Krankenbett, so der Zorbauer KCI-Regionalverkaufsleiter Andreas Muchowski, wurde in England entwickelt. Dabei liegen die Patienten vereinfacht gesagt auf einer Luftmatratze und werden mit Hilfe eines Luftstroms gekühlt. Notwendig, so Muchowski, ist das beispielsweise bei Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand. "Durch das Absenken der Temperatur setzt der Körper einen Schutzmechanismus in Gang, bei dem er alle nicht für das Leben notwendigen Organe praktisch abschaltet", erklärt der Verkaufschef.
Nur die Organe, die für ein Weiterleben unverzichtbar sind, arbeiten weiter. Mit Hilfe dieser Methode steigen die Überlebenschancen der Patienten. Des Weiteren wird die Gefahr minimiert, dass es zu Schäden am Nervensystem kommt. Zwar ist es auch möglich, die Körpertemperatur mit Hilfe von Infusionen nach unten zu bringen. Doch diese Methode, so der Fachmann, berge so manche Risiken. Er spricht von Infektionsgefahr, von möglichen inneren Verletzungen. "Diese Risiken werden bei dem neuen System mit Namen ,Delta Therm' ausgeschlossen."
Das Unternehmen KCI besitzt seit 1997 eine Niederlassung im Gewerbegebiet Zorbau. KCI befasst sich mit speziellen Lagerungssystemen für Patienten und mit Vakuum-Therapie. Von Zorbau aus wird Technik unter anderem an Krankenhäuser, Pflegeheime und Rehabilitationseinrichtungen in Mitteldeutschland verliehen. Zu den Kunden gehören neben anderen die Kliniken in Weißenfels und im Burgenlandkreis.
Haben die Systeme bei den jeweiligen Mietern ihren Dienst getan, holen sie Mitarbeiter des Unternehmens wieder ab. Es folgt die hygienische Aufbereitung und die technische Überprüfung. Vor der erneuten Vermietung werden die Betten den jeweiligen Erfordernissen angepasst. Im Angebot sind beispielsweise Lagerungssysteme für Menschen bis zu einem Gewicht von 386 Kilogramm. Dabei geht es darum, die Arbeit des Pflegepersonals zu erleichtern und den Patienten zu entlasten. Des Weiteren können Systeme zur Lagerung von Schwerstbrandverletzten zur Verfügung gestellt werden.
Hinter der Vakuumtherapie verbirgt sich ein besonderes Verfahren zur Wundheilung. Dabei werden Schäume in eine Wunde, wie zum Beispiel eine offene Fraktur, eingelegt. Es folgt eine Folienabdeckung. Das Ganze wird mit der so genannten Vakuum-Therapie-Einheit verbunden, so dass Wundsekrete, Blut und Bakterien aus der offenen Stelle abgesaugt werden, so dass sie gut verheilen kann.
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