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Lieferengpässe wegen Corona  Lieferengpässe wegen Corona : Hämsterkäufe führen in Weißenfels zu leeren Regalen

Von Alexander Kempf 17.03.2020, 13:59
Bei Penny in Weißenfels werden Kunden um Besonnenheit gebeten.
Bei Penny in Weißenfels werden Kunden um Besonnenheit gebeten. Kempf

Weissenfels - Die Verkäuferin im Weißenfelser Kaufland in der Max-Planck-Straße lächelt mit Blick auf die leeren Regale für Aufbackbrötchen verlegen. Der Markt habe in weiser Voraussicht schon extra viel Ware bestellt, erzählt sie. Trotzdem ist am Freitagabend manches komplett vergriffen. Sorgen über Lieferengpässe hält sie aber für unbegründet. Es sei denn, sagt sie, die Menschen würden weiter wie verrückt kaufen.

Sorge um ausreichend Versorgung: Hamsterkäufe in Weißenfels

Angst und Corona haben eine Gemeinsamkeit - sie sind offensichtlich ansteckend. Aus Sorge davor, in den kommenden Tagen nicht mehr alles im Supermarkt zu erhalten, kam es in den vergangenen Tagen auch in Weißenfels zu sogenannten Hamsterkäufen. Einzelne Sorten von Hygieneprodukten oder Grundnahrungsmittel waren tatsächlich kurzzeitig vergriffen, räumt eine Kaufland-Sprecherin ein.

Gewährleistet sei die Warenversorgung aber dennoch. „Unsere Filialen werden laufend mit neuer Ware beliefert, so dass die Warenversorgung auch weiterhin sichergestellt ist“, heißt es. Daher sei derzeit auch keine Rationierung der Warenabgabe an die Kunden geplant.

Plastikhandschuhe als Vorsichtsmaßnahme gegen Corona

Auch andere Supermärkte in Weißenfels bitten die Kunden um Besonnenheit. „Bitte kauft nur in haushaltsüblichen Mengen ein, damit eure Mitmenschen auch etwas bekommen“, heißt es etwa in einem Aushang im Penny-Markt in der Merseburger Straße. Auch um mehr Abstand zu anderen Kunden und Mitarbeitern wird dort gebeten. Die Damen an der Kasse tragen bereits schwarze Plastikhandschuhe beim Kassieren. Eine Schutzmaßnahme, erzählt eine von ihnen auf Nachfrage.

Vorsichtiger ist man offensichtlich auch in anderen Supermärkten im Stadtgebiet geworden. In der Real-Filiale im Einkaufszentrum Schöne Aussicht wird am Montagmittag etwa ebenfalls mit Plastikhandschuhen kassiert. Reiner Selbstschutz, erklärt eine Verkäuferin auf Nachfrage. Manche Kunden würden schließlich sogar noch die Hände anlecken, ehe sie damit die Geldscheine zücken.

Leere Regale nach Hamsterkäufen: Viele Filialen bieten Ausweichartikel an

Im Leißlinger Real-Markt zeugen am Montag genau wie im Kaufland in der Max-Planck-Straße ausgedünnte Regale von der offensichtlich weiterhin großen Nachfrage. Doch ob Aufbackwaren oder Klopapier - wer die Gänge mit denen vom Wochenende vergleicht, der sieht sehr wohl, dass Nachschub eingetroffen ist. Wer Nudeln oder Klopapier wirklich braucht, der wird in der Saalestadt also durchaus fündig und geht nicht leer aus.

Unübersehbar sind die Vorratskäufe vieler auch im Edeka-Markt in der Merseburger Straße. Gleich an mehreren Stellen verkünden am Montagmittag dort Aufsteller: „Dieser Artikel ist zur Zeit leider nicht lieferbar“. Auch wenn einzelne Produkte oder Marken zeitweise fehlen, stünden aber Ausweichartikel zur Verfügung, so Sprecherin Miriam Pöttker von Edeka Minden-Hannover.

Sie bittet Kunden zudem um Verständnis, wenn es an Kassen oder Bedientheken derzeit etwas länger dauern kann. Sogar Mundschutz bot Edeka am Montag zum Verkauf an. Eine Zehnerpackung sollte 20 Euro kosten. (mz)