Lehrvertrag wie ein Fünfer im Lotto
Teuchern/MZ. - Oma Marion Riebniger als ihr Vormund war ebenfalls froh, dass Jenny in Teuchern und Langendorf ab dem 1. August eine dreijährige Ausbildung erhält. Die Prittitzerin hatte in der Mitteldeutschen Zeitung gelesen, dass die Verwaltungsgemeinschaft einen Lehrling sucht und ihre Enkelin ermuntert, sich zu bewerben. "Wir hatten trotz Ausschreibung im Amtsblatt und der Zeitungsmeldung nur 17 Bewerbungen. Das waren weniger, als wir erwartet hatten", berichtete die für Personalangelegenheiten zuständige Gotlind Öttner.
Alle Bewerber mussten zuerst einen schriftlichen Eignungstest absolvieren, bei dem unter anderem Allgemeinwissen, Logik sowie Kenntnisse in Mathematik und Deutsch getestet wurden. Schließlich fiel die Wahl des Gemeinschaftsausschusses der Verwaltungsgemeinschaft im Februar auf Jenny Weineck. "Wir haben uns ganz bewusst für jemanden mit einem guten Realschulabschluss entschieden und nicht für einen Abiturienten. Damit wollten wir auch dem Trend entgegenwirken, dass zum Studium befähigte Jugendliche nicht zur Hochschule oder Universität gehen und andere Stellen besetzen" erklärte Verwaltungsleiter Henrik Otto. Im Teucherner Verwaltungsstandort wird seit Anfang der neunziger Jahre regelmäßig ausgebildet. Im letzten Jahr pausierte man damit allerdings, weil man abwarten wollte, wie sich die personelle Struktur nach der Bildung der neuen Verwaltungsgemeinschaft Vier Berge-Teucherner Land entwickelt.
Jenny Weineck freut sich auf ihre drei Jahre dauernde Ausbildung, die zu 95 Prozent an den Verwaltungsstandorten Langendorf und Teuchern, außerdem am Kommunalen Studieninstitut Sachsen-Anhalt in Halle oder im Bereich Sozialhilfe bei einem Kooperationsbetrieb stattfinden wird. Mit dem Ausbildungsvertrag erfüllt sich für die 16-Jährige auch ihr direkter Berufswunsch. "Bei der Weißenfelser Stadtverwaltung habe ich bereits ein Praktikum absolviert. Es hat Spaß gemacht", begründete das junge Mädchen, das in der Freizeit bei der Prittitzer Funkengarde tanzt, seine Berufswahl. Auch Bernd Ringmayer, Vorsitzender des Gemeinschaftsausschusses der VG, freut sich über den neuen Azubi und meinte: "Dass Jenny aus einer unserer Mitgliedsgemeinden kommt, ist ein besonders glücklicher Umstand."