"Lebensqualität geht vor Lebensquantität" "Lebensqualität geht vor Lebensquantität": Eine Tagesklinik speziell für 70 plus

Weißenfels - Die Weißenfelser Asklepios-Klinik will mit einer Erweiterung des Angebots in der Altersmedizin auf den steigenden Bedarf in der Region reagieren. Darüber hinaus wird der Bereich personell neu aufgestellt: Mit Dr. med. Jörg Hofmann hat ein erfahrener Geriater als Chefarzt die Leitung der Altersmedizin in Weißenfels übernommen.
Der 47-Jährige ist seit 21 Jahren als Arzt tätig. Bis jetzt hat der gebürtige Leipziger vor allem in Sachsen seine Spuren hinterlassen. Sowohl im Klinikum St. Georg in Leipzig als auch in einem Krankenhaus in Borna hat der Mediziner die Geriatrie aufgebaut. Nun sucht der Leipziger bei Asklepios die neue Herausforderung in einer speziellen medizinischen Disziplin. „Im Alter ist der Mensch sehr verletzlich und muss oft auch bei Routineleiden anders behandelt werden als Jüngere“, erklärt Hofmann.
Neue Perspektiven für den Ausbau der Altersmedizin
Nicht selten seien zum Beispiel Stürze verbunden mit Begleiterkrankungen wie Herz- oder Nierenschwäche. Deshalb sei gerade bei der Behandlung der Generation 70 plus das komplexe Zusammenwirken der verschiedenen medizinischen Bereiche von entscheidender Bedeutung.
In Weißenfels sieht Hofmann nun neue Perspektiven für den Ausbau der Altersmedizin. Zwei Bereiche sollen künftig unter seiner Leitung weiterentwickelt werden. Zum einen die bereits bestehende Alterstraumatologie, in der unter Leitung von Oberärztin Dr. Angelika Knispel gemeinsam mit der Chirurgie Patienten zum Beispiel nach Unfällen behandelt werden. Ganz neu wird ab Januar die Neurogeriatrie sein, die sich altersbedingten Nervenleiden wie Parkinson, Schwindel oder Erkrankungen des Rückenmarks widmet. An der Spitze dieses Bereichs wird die Neurologin Oberärztin Dr. Katrin Fuchsbrunner stehen.
Zwischenstufe zwischen stationärer und ambulanter Betreuung
Neben der Neurogeriatrie wird es voraussichtlich ab dem zweiten Quartal kommenden Jahres ein weiteres neues Angebot am Weißenfelser Krankenhaus geben: eine Tagesklinik. Die älteren Patienten können dann zu Hause übernachten, am Tag werden sie in die Klinik gebracht und dort medizinisch versorgt.
„Das ist eine Zwischenstufe zwischen stationärer und ambulanter Betreuung. Damit schließen wir eine Angebotslücke in der Region“, erklärt Jörg Hofmann. Zunächst sind in der geriatrischen Tagesklinik zehn Plätze vorgesehen. Die Einweisung der Patienten erfolgt über den Hausarzt oder unmittelbar aus dem stationären Bereich der Klinik.
„Lebensqualität geht vor Lebensquantität.“
Der neue Chef der Geriatrie in Weißenfels verspricht sich einiges von dem erweiterten Angebot in der Altersmedizin. Er weiß: Schon heute sind nahezu 30 Prozent der Einwohner des Burgenlandkreises älter als 65 Jahre, Tendenz steigend. Der entscheidende Antrieb für den erfahrenen Geriater: „Ziel unserer Arbeit ist es, unsere Patienten so gut wie möglich im Leben zu halten.“ Oder anders: „Lebensqualität geht vor Lebensquantität.“
Durch eine ganzheitliche Betreuung des Patienten soll seine Selbständigkeit so gut wie möglich erhalten bleiben. Dabei weiß er: Die medizinische Betreuung kann nicht alles. Soziale Kontakte seien gerade bei Älteren enorm wichtig. „Eine Hauptgefahr für Erkrankungen im Alter sind soziale Isolation und geistige Verarmung“, sagt der neue Chefarzt wenige Wochen vor Weihnachten. (mz)