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Landtechnik-Hersteller Landtechnik-Hersteller: 100. Fendt-Feldhäcksler aus Hohenmölsen

Von Petra Wozny 03.05.2013, 12:14
Das Transparent zerreißt: Der 100. Häcksler bahnt sich den Weg.
Das Transparent zerreißt: Der 100. Häcksler bahnt sich den Weg. Peter Lisker Lizenz

Hohenmölsen/MZ - Am Donnerstag kurz nach 11 Uhr: Trommelwirbel. Ein Rolltor gibt eine Plasteplane frei, darauf steht eine goldene 100. Ein bärenstarker Motor dröhnt, dann zerreißt die Plane mit der Goldzahl und hervor schiebt sich ein grüner, 18 Tonnen schwerer und rund eine halbe Million Euro teurer Gigant. „Katana 65“ heißt er und ist ein weltweit begehrtes Produkt. Hergestellt wird der Feldhäcksler auf dem ehemaligen Kasernengelände in Hohenmölsen beim amerikanischen Landmaschinenbauer AGCO. Der 25-jährige Andreas Walther lenkt die Maschine sichtlich stolz vor die Tribüne direkt vor die Nasen der eigenen Belegschaft und der vielen Gäste, darunter Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).

Der erinnerte daran, in Hohenmölsen gewesen zu sein, „als dort nichts mehr stattfand“. Vor drei Jahren hatte die Bundeswehr den Standort geschlossen. Das Unternehmen, welches auf dem Gelände arbeiten wollte, ging ziemlich rasch in den Konkurs. „Jetzt fährt von hier aus ein Spitzenprodukt in die Welt. Der Standort hier in Sachsen-Anhalt hat Zukunft, davon bin ich überzeugt. So selbstbewusst wie die Bayern sind wir allemal“, meinte er in Anspielung auf den deutschen Hauptsitz des Konzerns in Marktoberdorf. Der global agierende Hersteller unter anderem von Fendt-Landmaschinen hat seit 2010 in Hohenmölsen mehr als 20 Millionen Euro investiert. Auch in diesem Jahr soll eine weitere Million fließen. Ziel ist, die Zulieferungen immer weiter zu minimieren und den Häcksler am Standort weitgehend in Eigenproduktion zu fertigen. Weltweit werden etwa 650 Feldhäcksler verkauft. „Da haben wir mit unserer Jahresproduktion einen passablen Start von null auf 100 hingelegt“, beurteilte Peter-Josef Paffen, Vizepräsident und Vorsitzender der AGCO/Fendt Geschäftsführung die Marktentwicklung in Hohenmölsen.

Zwischenzeitlich konnte das neue Produkt in Italien und Frankreich auf Messen vorgestellt werden. Großbritannien folgt. „Hohenmölsen ist in Europa angekommen“, wertete dies Paffen. Dies sei ein Verdienst des Hohenmölsener Teams, unterstrich Sven Gempper, Geschäftsführer der AGCO-Hohenmölsen. Die Belegschaft umfasst 124 fest angestellte Mitarbeiter, zwei Auszubildende und 18 Saisonarbeiter. Mehrheitlich kämen die aus dem Burgenlandkreis, aber auch aus Sachsen und Thüringen. Während auf dem Gelände mittags noch gefeiert wurde, montierte AGCO-Mitarbeiter Frank Zimmermann aus Freyburg mit seinem Team den Katana Nummer 105.