Landkreis macht Jagd auf Raser Landkreis macht Jagd auf Raser: Behörde stellt neue Blitzer in Deuben und Wethau auf

Deuben/Wethau - Nachdem Ende März in Droßdorf der erste stationäre Blitzer seitens der Kreisverwaltung aufgestellt wurde, beabsichtigt diese „eine Ausdehnung auf weitere Orte des Burgenlandkreises“, wie Rudi Gollmann, Leiter des Straßenverkehrsamts, bei der jüngsten Sitzung des Innenausschusses mitteilte. Mit Ausnahme der drei Städte Weißenfels, Zeitz und Naumburg, die die Platzierung von Blitzern in Eigenverantwortung übernehmen, wurden dazu die Gemeinden des Landkreises am Vorhaben beteiligt und gebeten, Standort-Vorschläge zu unterbreiten.
Gemeinden entscheiden bei Blitzern im Landkreis mit
Zunächst sind an zwei Stellen Blitzer geplant. Die Wahl fiel zum einen auf Deuben. Dort soll der Blitzer an der Bundesstraße 91 in Höhe der beidseitigen Bushaltestelle aufgestellt werden. Laut einer Verkehrszählung der Landesstraßenbaubehörde aus dem Jahr 2015 passieren diesen Abschnitt täglich rund 9600 Fahrzeuge. Der Anteil des Schwerverkehrs liegt bei 15,8 Prozent. Der zweite Standort soll sich in Wethau, ebenfalls in der Nähe der beidseitigen Bushaltestelle, befinden. Diese Strecke passieren laut dem Land 13 640 Fahrzeuge am Tag (5,1 Prozent Schwerlastverkehr).
Die Errichtung der stationären Blitzer ist laut Gollmann für das erste Halbjahr 2020 geplant. Zunächst müsse noch ein Ingenieurbüro beauftragt und die Ausschreibung durchgeführt werden. Die Kosten werden auf 150.000 Euro pro Standort zuzüglich der Kosten für das Ingenieurbüro geschätzt. Das Verkehrsamt geht davon aus, dass sich diese innerhalb der Nutzungsdauer amortisieren.
Wohin fließt das Geld aus Bußgeldern vom Blitzer?
Geldfragen waren es auch, die die Ausschussmitglieder an den Verkehrsamtsleiter richteten. Heiko Prüfe (Bündnis 90/Grüne) fragte nach den Einnahmen, die bislang durch den Blitzer in Droßdorf zusammengekommen sind. „Wir schreiben schwarze Zahlen. Die Aufstellung und Betreibung sind dadurch beglichen“, antwortete Gollmann, ohne konkrete Zahlen zu nennen.
Uwe Gewiese (AfD) wollte wissen, ob die Gemeinden „ein Stück vom Kuchen“ bekommen. „Das ist eigentlich nicht vorgesehen. Die Einnahmen stehen dem Landkreis zu. Die Gemeinden bekommen davon die Pacht bezahlt“, so Gollmann. Die Frage, ob die Geräte denn auch die Zeitbegrenzung erkennen - in Deuben gilt für Lkw von 22 bis 6 Uhr eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde - bejahte Gollmann. Nachdem die beiden neuen Blitzer getestet worden sind, könne man weitere Standorte in Erwägung ziehen. „Die nächsten Gemeinden werden die sein, die jetzt leer ausgegangen sind“, versprach Gollmann. (mz)