Landesverwaltungsamt Landesverwaltungsamt: Bahnhof und Mühle in der Denkmalbörse
Weissenfels/MZ - 53 Gebäude stehen derzeit in der Denkmalbörse von Sachsen-Anhalt - sechs davon sind aus dem Burgenlandkreis. Eingerichtet hat diese Börse das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt vor fünf Jahren und hat damit Erfolg. Konnten doch die Abrissanträge von maroden denkmalgeschützten Häusern von 150 im Jahr 2007 auf nur noch 90 im Jahr 2012 gesenkt werden. „Ich möchte den Besitzern von Denkmalen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr in der Lage sehen, ihr Objekt zu erhalten, das Angebot unterbreiten, sich bei uns zu melden“, erklärt Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes. In den nächsten Monaten würden die schutzbedürftigen Gebäude öffentlich vorgestellt, um so potenzielle Interessenten zu finden.
Möglicherweise findet dann das Mühlengebäude am Kaynaer Kirchplatz einen neuen Besitzer und wird in liebevolle Hände abgegeben. In der Börse steht das als mangelhaft eingestufte Objekt für einen Kaufpreis von 15 000 Euro. Auch die Besitzerin des unteren der drei Wehrtürme an der Zeitzer Stadtmauer möchte ihn loswerden. Fünf Zimmer birgt das Gebäude aus dem Jahr 1520, was nun noch 79 000 Euro einbringen soll.
Italienischer Barock ist es in Naumburg, der Interesse wecken soll. Am Georgberg 8 steht die Dombaumeister-Villa verlassen da. Der Besitzer aus Arnstadt bietet das Palais für 156 000 Euro in der Denkmalbörse an. Zu haben ist neben zwei Gutsherrenhäusern in der Klosteranlage von Bad Kösen auch das Bahnhofsgebäude in Karsdorf. Erbaut im Jahr 1888 ist das Haus für den Schnäppchen-Preis von 20 000 Euro zu haben. Es beinhaltet neben fünf Wohnräumen auch Möglichkeiten, Gewerbe unterzubringen.
Und in Naumburg-Tultewitz gibt es ebenfalls eine Windmühle. Sie wurde 1850 erbaut und hat auch noch die Flügel, wurde aber zum Wohnhaus umgebaut. Auf drei Etagen finden sich jetzt Wohnküche, Sanitäranlagen, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Die hergerichtete Mühle hat allerdings ihren Preis: Sie soll 275 000 Euro kosten.
Informieren kann sich jeder über diese Objekte aus dem Burgenlandkreis im Internet und telefonisch beim Landesverwaltungsamt.
Dessen Präsident Thomas Pleye kündigt darüber hinaus an, dass mit Plakaten, Exkursionen und Veröffentlichungen im Internet verstärkt dafür geworben werde, alten Häusern mit wertvoller Bausubstanz eine zweite oder dritte Chance zu geben und somit auch Kommunen von Schandflecken zu befreien. Viele Partner konnten so bereits in Städten und Gemeinden gewonnen werden. Dass dies Sinn hat, beweisen folgende Zahlen: Von 44 in der Börse nicht mehr angebotenen Objekten haben 24 einen neuen Eigentümer gefunden und wurden beziehungsweise werden derzeit saniert.
Weitere Informationen unter www.landesverwaltungsamt.sachsen-anhalt.de oder direkt
über das Referat Denkmalbörse 0391/5 67 25 45