Kräuterwanderung Kräuterwanderung: Heilpraktikerin erklärt die Kraft der Pflanzen

Weißenfels - Ist in Weißenfels und Umgebung von der Kräuterfee die Rede, kommt eine Name fast wie aus der Pistole geschossen: Denn dann fällt zumeist der Name von Sandra Stempel. Die 42-Jährige hat sich in den letzten Jahren extrem viel Wissenswertes über die Natur angeeignet, auf das viele Menschen gern zurückgreifen. Frage: Wer weiß beispielsweise noch etwas über Gänseblümchen?
Sandra Stempel genügt das Stichwort und die Weißenfelserin legt sofort los, über die Pflanze zu erzählen: Bewährt hat sich das Gänseblümchen, das zur Heilpflanze des Jahres 2017 gewählt wurde, besonders in der Kinderheilkunde, informiert sie.?„Eine Prise soll man jeder Mischung Kindertee beifügen. So helfen die Blüten bei Schwächezuständen, Erkältungen und Durchfall“, erklärt Sandra Stempel, die in der Stadt an der Saale schon seit 2007 eine Naturheilpraxis betreibt.
Kräuterwanderung in Weißenfels: Leider können nur 15 Leute teilnehmen, „ansonsten leidet die Aufmerksamkeit“
Dieses Fachwissen will sie nicht für sich behalten, sondern gern an Interessierte weitergeben. Das ist am 20. Mai sowie am 17. Juni möglich. An beiden Tagen führt sie ab 10 Uhr rings um Leißling eine Kräuterwanderung durch. Leider können nur 15 Leute teilnehmen, „ansonsten leidet die Aufmerksamkeit“, ergänzt Sandra Stempel, die vor gut zehn Jahren an einer Leipziger Heilpraktikerschule eine Ausbildung begann. „Der Trend hin zur Natur ist vorhanden, keine Frage“, fügt sie hinzu.
Sie betrachte die Naturheilkunde durchaus als Alternative zur Schulmedizin. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, merkt sie an, ohne den Besuch beim Arzt gehe es nun mal in bestimmten Fällen nicht. Es sei ein Irrglaube, sich ausschließlich mit der Natur heilen zu können. Diese Erkenntnis und noch viel mehr will Sandra Stempel an den beiden Führungen vermitteln. „Was kann die Natur? Darüber aufzuklären, die Augen zu öffnen, das halte ich für wichtig“, ergänzt sie.
Kräuterfee aus Weißenfels: Gute Erfahrungen habe sie mit der Pflanze Giersch sammeln können
An den genannten Tagen will sie zudem selbst Kräuter mitbringen, denn „ich bin mir sicher, dass einige staunen werden, was man beispielsweise alles mit Johanniskraut anfangen kann.“ Gute Erfahrungen habe sie zudem mit der Pflanze Giersch sammeln können. „Wenn ich den lobe, können es etliche gar nicht glauben, dass Giersch gegen Gicht hilft.“ Die Pflanze gilt bei Gärtnern als lästiges Unkraut, weil es wuchert und sich wegen seiner unterirdischen Triebe nur schwer bekämpfen lässt.
Nach dieser Erkenntnis können sich dann einige mit der Pflanze durchaus anfreunden. „Viele staunen bei den Führungen, was man in der Natur alles finden kann, was für die Gesundheit wichtig ist.“ Beispiel: Birkenwasser sei gegen Hautunreinheiten gut, es soll bei Blutarmut, Gicht und Rheuma helfen. Der Saft kann die Nierentätigkeit anregen und die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben. Zugleich bittet sie darum, keinen Baum zu schädigen, nur um an das Birkenwasser heranzukommen.
Kräuterfee aus Weißenfels: Wer Löwenzahn zu sich nimmt, der soll wissen, dass der gut ist gegen Lebererkrankungen
Und sie hat gleich noch einen Rat parat: Wer Löwenzahn zu sich nimmt, der soll wissen, dass der gut ist gegen Lebererkrankungen. „Das Geld, das man dafür in die Apotheke trägt, kann man sich sparen. Ich sage den Leuten, wie sie den Löwenzahn zubereiten müssen.“
Die Kräuterwanderung sei für Jüngere und Ältere geeignet und findet selbst bei schlechtem Wetter statt, so Sandra Stempel, die sich in ihrer Praxis unter anderem auf Erkrankungen im Bewegungsapparat und auf chronische Erkranken spezialisiert hat. „Viele Interessierte kommen zu den Wanderungen, um Gewissheit zu erlangen, dass es sich um die richtigen Kräuter handelt, die sie später sammeln wollen. Sie suchen ein Stück weit Sicherheit.“
Anmeldungen für die Kräuterwanderungen am 20. Mai sowie am 17. Juni nimmt die Volkshochschule Weißenfels unter 03443/39520 entgegen. (mz)
