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Konzert in Weißenfels Konzert in Weißenfels: Warum Frank Schöbel zum Hit der Puhdys abrockt

Von Andrea Hamann-Richter 09.01.2017, 09:30
In seiner schwarzen Lederjacke, einem Markenzeichen, singt Frank Schöbel alte und neue Lieder.
In seiner schwarzen Lederjacke, einem Markenzeichen, singt Frank Schöbel alte und neue Lieder. Peter Lisker

Weißenfels - Frank Schöbel tritt in Weißenfels auf und seine Fans zieht es in Scharen in das Kulturhaus. Sie haben ihre Gründe, warum sie diesem Mann auch nach Jahrzehnten die Treue halten und kein böses Wort auf ihn kommen lassen.

Steffi und Rainer Wellhöfer sind gemeinsam mit Gabriela Markwardt aus Leipzig in die Saalestadt gereist. Es sprudelt förmlich aus ihnen heraus, wenn sie über den Schlagerstar sprechen.

„Wir sind einfach seit unserer Jugend Fans von ihm“, sagt die 54-jährige Steffi Wellhöfer. Der Kinofilm „Heißer Sommer“ und die CD „Weihnachten in Familie“, seien Stücke, die in ihrer Familie einen festen Platz haben.

Besucher: Künstler immer so geblieben, wie er früher schon war

„Er gehörte zu unserer Jugend“, bestätigt auch Gabriela Markwardt. Sie findet es bemerkenswert, dass der Künstler immer so geblieben ist, wie er früher schon war. „Ich würde auch zu keinem anderen Schlagerstar aus der ehemaligen DDR gehen“, sagt die 57-Jährige. Frank Schöbel mache aus, dass er auch immer noch so eine gute Stimme habe und dass er so authentisch ist, so die Leipzigerin weiter.

Es erlöschen die Lichter im Saal und der Mann in schwarzer Jeans, schwarzer Lederjacke und dem typischen Lockenkopf, der ihn auszeichnet, betritt die Bühne. Los geht es mit seiner eigenen Komposition „Das ist der Moment“.

„Schön, dass sie da sind. Schön, dass sie das Haus so voll gemacht haben.“ Mit diesen warmen Worten begrüßt er nach diesem ersten Titel sein Publikum. Frank Schöbel verlässt die Bühne in Richtung der Besucher. Dort angekommen, begrüßt er einzelne Gäste mit einem Handschlag und plaudert mit ihnen, als würde er sie schon Jahre kennen.

Leipziger in verschiedenen Phasen seines Lebens

Dann geht es weiter. Im hinteren Teil der Bühne läuft auf großer Leinwand eine Dia-Show. Sie zeigt den gebürtigen Leipziger in verschiedenen Phasen seines Lebens. Mal sitzend auf einem riesigen Baum oder mit hochgekrempelten Hosenbeinen im Wasser. Diese Erinnerungen laufen parallel zum Konzert „Unvergessen - Die Hits unserer Herzen“.

So heißt auch die kürzlich neu aufgenommene Platte. Sie beinhaltet bekannte und neue Lieder des Schlagerstars. Diese stellt Schöbel während des Konzertes vor. Sie ist aber auch eine besondere Würdigung an herausragende Lieder von einstigen Stars der DDR. „Ich habe auf dieser neuen Platte auch Lieder von Kollegen nachgesungen“, bestätigt Frank Schöbel.

So erinnert er sich gern an das Jahr 1980. Da war der Mann mit der deutschen Balladensängerin Gaby Rückert auf Tour. Sie habe einen Song gehabt, der ihm sehr imponiert habe. Es handelt sich um „Berührung“. Das war für ihn ein Grund, diesen mit in sein Album aufzunehmen.

Getanzt wurde im Saal des Kulturhauses nicht

Hinter ihm ist ein neues Foto zu sehen. Es zeigt Schöbel, wie er Inlineskates trägt und sich dabei aber an einem fahrenden Auto festhält. „Die Frau hinterm Steuer war Manja“, erzählt er. Sie habe ihn dazu inspiriert, das Lied mit dem Titel „Manja“ zu schreiben. „Danach hießen sehr viele Kinder so“, erinnert er sich schmunzelnd.

Die Hymne der Puhdys „Alt wie ein Baum“ hat auch ihren Platz auf der CD bekommen. Schöbel fordert sein Publikum auf, abzurocken, so wie es sich bei einem richtigen Konzert der Puhdys auch verhalten würde. Getanzt wurde im Saal des Kulturhauses nicht. Aber die erfreuten Reaktionen der Männer und Frauen zeigten, dass sie seine gesungene Version toll fanden.

Einen besonderen Platz in seinem Herzen hat übrigens das Lied „Wir haben gelebt“. Daher befindet es sich ebenfalls auf seiner neuen Platte. Der Mann erklärt auch, warum das so ist. „Weil viele Menschen uns nach der Wende abgesprochen haben, dass wir in der DDR auch gelebt haben“, sagt er und stimmt an. Der tosende Beifall danach zeigt, dass er damit den Nerv des Publikums getroffen hat. (mz)